Hudde wirbt für Ostwall-Boulevard

Die Innenstadt attraktiv fürs Wohnen gestalten - das ist eines der Ziele des neuen Flächennutzungsplans.

Krefeld. Was soll aus Krefeld in den kommenden 20 Jahren werden? Neben dem neuen Flächennutzungsplan (FNP) sind weitere Faktoren für die Entwicklung der Stadt wichtig. In der Volkshochschule erklärten der Baudezernent Thomas Visser und Norbert Hudde, Fachbereichsleiter Stadtplanung, das laufende FNP-Verfahren sowie entsprechende Projekte im direkten und indirekten Zusammenhang im Rahmen ihres gemeinsamen Vortrags "Krefeld - Stadt im Wandel" .

Ein wesentlicher Punkt des FNP ist die demographische Entwicklung für die Stadt. Entgegen den statistischen Prognosen für 2006 wuchs die Bevölkerung an. Statt der erwarteten rund 230000 Einwohner leben derzeit etwa 10000 Menschen mehr in Krefeld. "Die Realität folgt nicht immer den Voraussagen der Statistiker", sagte Visser. Dennoch: langfristig werde die Einwohnerzahl sinken. Ferner gibt es immer weniger Kinder, die Anzahl der älteren Menschen nehme insgesamt zu und der Drang in die Vororte halte weiter an.

Um Krefeld und besonders die Innenstadt weiter für Menschen attraktiv zu erhalten, existieren verschiedene Ansätze. So ist in den vergangenen 30 Jahren, als der letzte FNP aufgestellt worden war, der Wohnraumbedarf eines Menschen von 37 auf 41 Quadratmeter gestiegen. "Ein Haus, das früher zwei Familien bewohnt haben, bewohnt heute eine." Weniger Menschen bedeuten, so Visser, nicht weniger Bedarf an Wohnraum. Um die Menschen in der Stadt zu halten, sei ein attraktives Wohnangebot notwendig. Grundlage dafür sei ein neuer Zuschnitt von alten Gebäuden - gerade im Bereich der Innenstadt.

Stadtplaner Norbert Hudde stellte diverse Projekte, unter anderem die Umgestaltung des Ostwalls, vor. "Im Bereich Rheinstraße soll es einen platzartigen Ausbau geben." Die Umsetzung hänge jedoch noch an den weiteren Planungen für das in diesem Areal mögliche neue Einkaufszentrum ab. Die Allee soll am Hamburg-Mannheimer-Haus fortgesetzt werden. Dort parkt künftig auch die K-Bahn in einem begrünten Gleisbett.

Langfristig soll auch der Durchgangsverkehr auf dem Boulevard verringert werden. Dazu sollen die Zufahrtsmöglichkeiten am Hauptbahnhof gekappt werden. Wann die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes samt direkten Anschlusses an den Mittelstreifen des Ostwall und neuer Verkehrsführung realisierten werden wird, sei jedoch noch nicht klar. Der Umbau vor gut 25 Jahren wurde mit Fördergeldern finanziert und da gebe es einzuhaltende Ablauf-Fristen.