Kein Geld für neue Parkplätze in Forstwald

Auf dem Hochbendweg stellen Pendler ihre Autos ab. Erst 2010 schafft die Stadt Abhilfe mit einer Park-Anlage.

Forstwald. Jeden Morgen ab 6.45 Uhr beginnt für Marianne und Willy Güllix das gleiche Schauspiel: Innerhalb weniger Minuten ist die gesamte Straße vor ihrem Haus am Hochbendweg 127 in Forstwald mit Autos zugestellt. Pendler parken auf der Straße und gehen zum etwa 100 Meter entfernten Bahnhof.

"Zu 95 Prozent haben die Fahrzeuge Viersener Kennzeichen. Es sind Dauerparker. Erst abends gegen 20 Uhr ist die Straße wieder frei", berichtet Marianne Güllix, die mit ihrem Mann und der Tochter Vanessa seit 1978 in dem Haus wohnt.

Das Parken habe durch die Bauarbeiten am Bahnhof Forsthaus drastisch zugenommen, weil Baufahrzeuge, Container und Material dort Parkraum blockieren.

Dabei ist die Familie Güllix in einer besonders schwierigen Lage: Ihr Tor am Ende der Hauseinfahrt ist relativ schmal. Gleichzeitig trifft die Einfahrt "schief" auf die Fahrbahn. Obendrein versperrt eine Hecke die Sicht auf den vielbefahrenen Hochbendweg. Parken nun Autos bis direkt an das Tor, wird die Ausfahrt für Willy, Marianne und Vanessa Güllix zum gefährlichen Rangierspiel, bei dem sich der Fahrer mühselig vortasten muss.

Mit kleinen Zetteln an den Windschutzscheiben, die auf die gefährliche Situation hinweisen, haben die Eheleute gegen die Dauerparker angekämpft. Das aber gleicht einer Sisyphosarbeit, weil immer wieder andere Autofahrer Teile der Einfahrt versperren. Dass die Kehrmaschinen der Stadt wegen der parkenden Autos die Straße nicht mehr kehren können, sehen die Eheleute als kleineres Problem an.

Durch das baldige Ende der Bauarbeiten am Bahnhof und der angekündigten neuen Park-and-Ride-Anlage hatte die Familie Güllix auf ein Ende der Parkplatzprobleme gehofft. Allerdings haben die Parteien und die Verwaltung bisher vergessen, rund 150 000 Euro für die P+R-Anlage im Haushalt für das Jahr 2009 einzuplanen. Das verlautete aus dem Rathaus. Eigentlich sollten die Arbeiten beginnen, sobald die Bahnsteige fertig sind. Jetzt dürfte die Anlage frühestens im Jahr 2010 gebaut werden.

Marcus Bartsch, Vorsitzender des Bürgervereins Forstwald, kennt die Situation am Hochbendweg gut, weil er gegenüber dem Haus der Familie seine Zahnarztpraxis hat. "Der Bürgerverein ist bisher immer von einen Baubeginn 2009 ausgegangen", sagt Bartsch.

Im Einzelnen sollen gegenüber dem alten Bahnhaus 19 Parkbuchten entstehen, 26 in Längsrichtung am Weg zum alten Bahnhaus und 20 am Bellenweg. Dabei wird die "Bahnhof-Seite" genutzt und die "Schul-Seite" zum Halteverbot. Insgesamt sollen 65 Parkplätze entstehen.

Monatelang hatten Politik, Umweltschützer und Verwaltung gestritten, weil ursprünglich 80 Bäume gefällt werden sollten. Die neuen Pläne sehen elf zu fällende Bäume vor.

Für Günther Porst, Mitglied der FDP in der Bezirksvertretung West, ist der Zustand am Bahnhof unhaltbar. "Hier muss dringend etwas passieren", meint Porst.