Neue Orgel für Maria-Waldrast: Paten für Pfeifen gesucht

Die Katholische Pfarrkirche Maria-Waldrast bekommt nächstes Jahr eine neue Orgel. Heinz-Peter Kortmann und viele andere Musiker haben mit ihren Konzerten 105000 Euro dafür eingespielt.

Forstwald. Die Pläne stehen, der Auftrag ist vergeben: Die Orgelbau-Firma Martin Scholz aus Mönchengladbach wird das neue Instrument für die Katholische Pfarrkirche Maria-Waldrast herstellen. 105000 Euro haben der Organist Heinz-Peter Kortmann und viele andere Kirchenmusiker dafür in den vergangenen sechs Jahren eingespielt.

"Im Jahr 2002 haben wir einen Orgelbauverein gegründet. Die Spielanlage der alten Verschueren-Orgel aus dem Jahr 1970 ist völlig ausgeleiert - von den Tasten bis zu den Pfeifen. Das Instrument ist klanglich sehr unzufriedenstellend", erklärt Kortmann, der neben Maria-Waldrast noch in der Kirche St. Josef als Organist wirkt.

Die Orgel sei hauptsächlich für die schlichte Begleitung des Gemeindegesangs konzipiert worden. "Zudem war der Standort der Orgel auf der Empore ungünstig gewählt", sagt Kortmann.

Durch das Zeltdach der Pfarrkirche, die nach außen abfallende Decke, bleibe kein Platz für lange Pfeifen. Auch beim nachträglichen Einbau der noch längeren Pedalpfeifen hätte man aufgrund des Platzmangels viele Kompromisse eingehen müssen.

Insgesamt könne sich dort kein raumfüllender Klang entfalten. "Obwohl die Kirche eigentlich eine gute Akustik bietet."

Damit soll bald Schluss sein: "Um Ostern herum wollen wir die Orgel ganz abbauen. Einige Teile des alten Instruments können wir für das neue weiter verwenden", sagt Kortmann. Das schone das hart erarbeitete Budget für die Neuanschaffung, die Anfang November nächsten Jahres links vom Altar auf der unteren Kirchenebene wieder aufgebaut werden soll.

Schlank, aber sechs Meter hoch, wird die neue Orgel mit ihren 16 Registern, den 56 Pfeifen und dem wunderschönen barocken Klangbild das perfekte Instrument sein für die geplanten Kammerkonzerte. "Händel, Bach und Haydn-Werke werden ganz anders klingen. Ich freue mich sehr darauf", sagt Kortmann.

Da sich Träume wie dieser nur verwirklichen lassen, wenn man etwas dafür tut, haben Kortmann und die anderen Mitglieder des Orgelbau-Vereins in den letzten Jahren viele, viele Konzerte gegeben. Das Bistum unterstützte den Orgel-Neubau nämlich nicht.

Um den Spendentopf noch einmal aufzustocken, "wollen wir auch Patenschaften für Pfeifen verkaufen: Zum Beispiel ein Gis für Gisela", berichtet Kortmann von einer Idee, die nicht weniger ausgefallen ist als der Verkauf einer speziellen Abfüllung eines Pfälzer Weins: Pro Flasche fünf Euro.

"Mit unserem Logo versehen, wirbt das Etikett für eine neue Orgel in Maria-Waldrast. Im Frühjahr haben wir zusätzlich einen Weißburgunder Kabinett angeboten", sagt Kortmann. Die Aktion sei in der Gemeinde begeistert aufgenommen worden.