Öku-Treff Schicksbaum will Angebot erweitern
Die Eltern bringen sich aktiv in die Freizeit ihrer Kinder ein. Die Aktiven wollen alle Bewohner Schicksbaums erreichen.
Krefeld-Schicksbaum. Maik, Leonie und Ingrid sind begeistert. An diesem Nachmittag hören die Grundschüler aus Schicksbaum im Öku-Treff die Geschichte vom „Blauen Hund“. Sie haben alte Kuschelpullis dabei, denn nach der Lesestunde mit der pensionierten Erzieherin Rose-Marie Gofferje wollen sie daraus einen Bello basteln. So werden bald alle Mädchen und Jungen einen Hund ihr Eigen nennen können.
Dies ist nur eines von vielen Projekten, die engagierte Eltern des Stadtteils seit Jahren mit Unterstützung der Caritas anbieten. „Wir haben gemerkt, dass uns der Kontakt zu den Bewohnern in Schicksbaum fehlt“, sagt Gloria Schloeßer, die bei der Caritas seit 20 Jahren in der Aussiedlerarbeit tätig ist. „Ich habe die Bewohner angesprochen und gesehen, dass ein Angebot für Kinder fehlt.“
Schnell entstand das „Kinderatelier“. Dort sollen die Mädchen und Jungen lernen, kreativ zu sein und die Freizeit sinnvoll zu verbringen. Das ist bis heute so. Einige Mütter machen sich dafür stark.
Irina Raatz leitet die Schach-AG und gibt Hilfestellung bei Mathe. Nelli Bondar leitet die Tanzgruppe und spielt mit den Kindern Theater. Svetlana Sarbaschow organisiert Ausflüge und gibt Infos. Veronika Neugebauer führt den Kino-Club und hilft bei Mathe. Die Väter stehen für den Kulissen- und Zeltaufbau bereit und sind beim Sommerfest zur Stelle.
„Zuerst gab es in Schicksbaum nichts“, sagt Irina Raatz. „Der Stadtteil liegt auch weit abseits, sodass die Kinder hier nichts unternehmen konnten.“ Jetzt erreichen die Frauen viele Kinder, die so im Bezirk bleiben können. Das fast tägliche Angebot stellt aber keine Nachmittagsbetreuung dar. „Die gibt es an der Schule.“
Dort werden auch Infos über die Angebote ausgehängt, ebenso wie im Kindergarten und beim Bürgerverein. „Vieles wird durch Mundpropaganda weitergetragen“, so Raatz. Die Kurse sind kostenlos. „Wir haben Mittel über das Bistum Aachen dafür erhalten“, sagt Schloeßer.
Für das neue Jahr planen die Frauen weitere Angebote. Sie wollen auch weitermachen, wenn das Kinder- und Jugendzentrum steht. Schloeßer: „Wir wünschen uns dort mehr als offene Kinder- und Jugendarbeit, nämlich Angebote für alle Bewohner des Stadtteils.“