Pläne für St.-Anton-Straße
Bezirksvertretung diskutiert über die Zukunft des ehemaligen RWE-Geländes.
Krefeld. Bezirksvorsteher Hans-Josef Ruhland gibt sich visionär: "Wir müssen über den Tag hinaus denken. Uns bietet sich eine einmalige Chance."
In der Sache geht es in der Bezirksvertretung West um das rund 10.000Quadratmeter große ehemalige RWE-Gelände zwischen Ring, St.-Anton- und Prinz-Ferdinand-Straße.
Der CDU-Politiker setzt sich dort vehement für eine langfristig gesehene Verbreiterung der St.-Anton-Straße analog zur Kölner Straße oder zum Abschnitt an der Peter-Lauten-Straße ein.
Ruhland verweist darauf, dass die Straße den Charakter einer Magistrale trage und eine solche Aufwertung durchaus im Sinne des Städteplaners Adolph von Vagedes sei.
Ruhland: "Wenn die Straße künftig Bäume erhalten soll und die Straßenbahn einen eigenen Bahnkörper, dann müssen wir das anpacken."
Zwar beschränkt sich Ruhlands Vorstoß auf einen unbebauten Abschnitt von rund 35 Metern, doch machte die Stadtplanerin Claudia Mojsisch darauf aufmerksam, dass ein künftiger Investor mit einer Verringerung der Geländetiefe von rund zehn Metern rechnen müsse.
Der Punkt bleibt offen. In der nächsten Sitzung im Januar soll darüber weiter diskutiert werden. Hans-Josef Ruhland stellt die vorerst abschließende Frage: "Bringt die Politik den Mut auf, mal wegweisend zu sein?"
Strittig bleibt die Frage einer Tiefgarage, die für einen Investor mit hohen Kosten verbunden wäre. Heinz Albert Schmitz und Barbara Ritters (CDU) verweisen auf den besonderen Parkdruck in diesem Bereich. "Ohne Tiefgarage geht da gar nichts."
Dagegen prognostizierte Axel Heimendahl von den Grünen für die "nächsten zwanzig bis dreißig Jahre eine ganz andere Mobilität" mit wesentlich weniger privaten Autos.
Ob der vorhandene alte Baumbestand im Innenbereich erhalten werden kann, stellte Claudia Mojsisch in Zweifel. "Fest steht, dass einige der Bäume von einem Pilz befallen sind. Wieweit sie erhalten werden können, ist unklar."
Einig ist sich das Gremium, dass ein Lebensmittel- oder anderer Nahversorger nicht in die Planung für eine Blockbebauung gehöre. Dafür stünden in rund 300Metern Entfernung an der Gutenbergstraße genügend Angebote zur Verfügung.