Der Navigare-Shantychor brachte die rund 60 Gäste mit "Shantys aus dem Liederseesack" in fröhliche Stimmung. Dann kündigte Wolfgang Haas eine nicht ganz ernst gemeinte Gerichtsverhandlung an: "Endlich ist es mal wieder dabei, das Navigare Seegericht." Die zwei Anwälte mit Perücken aus weißem Haar und der Vorsitzende Richter hatten einen sonderbaren Fall zu verhandeln.

Auf einem Segelboot soll es durch ungenießbare Frikadellen zur Verstopfung der Bordtoilette gekommen sein. Der angeklagte Koch beteuerte seine Unschuld und verwies darauf, das seine "Potenz-Frikadellen" nur positive Eigenschaften hätten. Mehrmals musste der Vorsitzende die Zuschauer zur Ruhe ermahnen, welche durch lautes Gelächter und Klatschen die Verhandlung störten.

Vorbildlich verhielt sich das Publikum hingegen, bei der Trink-Unterstützung des Richters. "Sehr zum Wohle Euer Ehren", riefen die Schaulustigen stets, wenn der Vorsitzende sein mit Hochprozentigem gefülltes Glas erhob. Die Befragung der Zeugen brachte dann ans Tageslicht, das es einer Bierdose war, die das versagen der Bordtoilette verursacht hatte.

Als der Sachverständige auf die an der Dose festgestellten Fingerabdrücke hinweisen wollte, wurde er vom Vorsitzenden jäh unterbrochen - um seine Schuld zu verbergen, beendete der Richter die Verhandlung lieber eilig. Dadurch hatte er jedoch auch keine Handhabe mehr gegen die tobende Menge, die sich mit lang anhaltendem Applaus für das Seegerichtstheater bedankte.

Für nicht weniger Heiterkeit sorgte ein Navigare Lehrfilm zum Thema "Richtiges Anlegen". Denn die privaten Aufnahmen zeigten, was eine Seglercrew beim Anlegen so alles falsch machen kann. Das gemütliche Beisammensein fand in den späten Abendstunden mit einem weiteren Auftritt der Shantychors und jede Menge Seemannsgarn seinen Abschluss. Für 2011 hat die Seglergemeinschaft einen Turn nach Kroatien schon fest eingeplant.