Kaserne: Anwohner wüschen sich Wohnraum und Geschäft

Die Pläne für die ehemalige Kaserne sind Thema am WZ-Mobil.

Krefeld-Kempener Feld. Im Dezember könnten die ersten Pläne für die neue Nutzung der ehemaligen Kaserne an der Kempener Allee vorgestellt werden. Gespräche mit einer Architekten-Investorengruppe haben bereits am Montag stattgefunden. Am WZ-Mobil äußerten Anwohner ihre Wünsche für das Areal.

Etwas Nützliches für Jugendliche stellt sich sich Ursula Gottschlich vor. "Es gibt ja nicht viel für junge Leute hier in der Gegend. Früher war das anders. Wir haben viel auf den Feldern gespielt, die sind heute fast alle bebaut. Und überall ist Fußballspielen verboten. Die Kinder haben hier fast nichts, wo sie sich austoben können. Das Kasernengelände würde dafür Platz bieten." Ihre Tochter Andrea Gottschlich wäre für eine Hundefreilauffläche. "In unserer Siedlung gibt es viele Hunde, die kann man hier aber nicht alle frei rumlaufen lassen. Es wird ja immer über die Hunde geschimpft."

Es gebe viele Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen sollten - dieses aber nicht unbedingt. "Ich bin der Meinung, dass man bei einer neuen Nutzung der Kaserne genügend Parkplätze schaffen sollte. Die Parksituation hier im Viertel ist unmöglich", findet Horst Günther, der seit 42 Jahren in der Nähe der Kaserne wohnt. Der bereits als Industriepark genutzte Teil des Gebäudes habe sich gut etabliert, findet Günther.

"Es wäre eine schöne Sache, wenn sich hier etwas tut", sagt Goldina Benner. Sie wünscht sich einen Durchgang zum Gewerbegebiet an der Mevissenstraße. Bislang müssen Anwohner der Kempener Allee einen großen Umweg fahren.

Marlies und Joachim Buchholtz kennen die Kaserne noch aus Zeiten, als englische Soldaten dort stationiert waren. Die Briten sind bei ihnen noch in guter Erinnerung. "Für die Kinder haben sie damals Martinstüten ausgegeben." Das Ehepaar findet, dass die Optik der Fassade sich ändern müsse. Immerhin liege die Kaserne an einem Wohngebiet.

"Das äußere Bild der Kaserne sollte erhalten bleiben", sagt Ursula Schauenburg, die seit 1967 in der Nachbarschaft wohnt. Auf der anderen Seite, im Gewerbepark, sei das gut gelöst worden. Wohnungen für Senioren und Geschäfte könnte sie sich gut für das Gebiet vorstellen. "Wichtig ist aber, dass sich dort kein Ghetto entwickelt."

"Wir leben hier seit zehn Jahren mit dem Nato-Draht", sagt Ludwig Schiffmann vom Bürgerverein Kempener Feld. "Es darf hier keine abgeschlossene Lösung mehr geben. Die Kaserne muss nicht auf ewig ein Fremdköprer bleiben." Der Platz könne, so Schiffmann, doch zum Beispiel für Sportmöglichkeiten genutzt werden, oder um einen Treffpunkt zu schaffen. "Wichtig ist uns auch, dass die Turmuhr auf der Offiziersmesse wieder läuft."