Allzeit bereit – auch zum Fest

Die St. Norbertus Pfadfinder haben ihr 75-jähriges Bestehen nachgefeiert und dafür ein kleines Museum zusammengestellt.

Krefeld. Thomas Opdenberg (28) und Julia van Eickels (27) nehmen trotz ihres jungen Alters eine große Verantwortung auf sich. In typischer Pfadfinderuniform repräsentieren sie ihren Verein. Einige bunte Aufnäher zieren Ärmel und Brust. Thomas Opdenberg ist schon seit 20 Jahren dabei. "Mein Vater war schon Pfadfinder und sein Vater genauso", sagt er. Die Liebe zur Natur liegt ihm eindeutig im Blut.

Als Stammesvorstand des St. Norbertus Pfadfindervereins übernahmen er und van Eickels unter anderem auch die Planung der Jubiläumsfeier zum 75-jährigen Bestehen. Die musste aufgrund von Terminschwierigkeiten in diesem Jahr nachgeholt werden. Das Wetter steht an diesem Nachmittag auf der Seite der Naturliebhaber. Im Sonnenschein lassen sich Mitglieder und deren Familien, einen Kuchen zum Kaffee schmecken. Helfer des Krefelder Jugendheimes beschäftigen ihre kleinen Gäste mit Ballspielen und Basteleien.

Die neunjährige Isabell zeigt anderen Jungpfadfindern stolz, wie sie ihre Bänder zu einem Anhänger zusammenknoten können. Den Wölflingen, so nennt man Pfadfinder von sieben bis elf Jahren, wird zunächst das Spielen miteinander beigebracht.

Außerdem wurde für das Jubiläum ein kleines Museum zur Geschichte der Pfadfinder zusammengestellt. Eine alte Lagertrompete ist der größte Schatz der Pfadfinder. "Die gibt es schon seit der Gründung des Vereins 1934", sagt Julia van Eickels’ Vater (77). Er selbst war mehr als zwölf Jahre im Vorstand tätig. "Die Arbeit als Stammesfürst ist sehr Zeit aufreibend", sagt er. "Aus dem Verein meiner Tochter kam dann die Frage, ob ich nicht als Vorsitzender beitreten möchte." Die Arbeit im Verein war damals ehrenamtlich. "Das beansprucht viel Zuwendung."

Der Stamm St. Norbertus besteht aus 25 Mitgliedern. Die Farbe des Halstuchs bestimmt den Grad des Pfadfinders. Beispielsweise trägt ein Leiter die Farbe grau um den Hals. "Pfadfinder zeichnet aus, die Natur gemeinsam zu erleben", erklärt Julia van Eickels "Das Pfadfindersein hat außerdem einen pädagogischen Wert."

Die zwölf Stämme im Rheinbezirk treffen sich bis zu vier Mal im Jahr. Eine besondere Aktion ist das alljährliche Übergeben des Lichtes aus Bethlehem. Dies wird von Stamm zu Stamm gereicht. Zum Jubiläum kamen natürlich auch Gäste aus benachbarten Stämmen - einige brachten zur Überraschung sogar Geschenke mit. Eine Schubkarre voll mit Holzstücken und einer neuen Axt lässt Pfadfinderherzen höher schlagen. Beim gemeinschaftlichen Gottesdienst wird das neue Großzelt gesegnet.

Sobald es dunkel wird, wird ein Lagerfeuer entfacht. Mit einem gemütlichen Grillabend wird der Abend beendet. Mit Liedern, gespielt auf der Gitarre kommt Zeltstimmung auf. Die Gemeinschaft sitzt harmonisch am Feuer. Die jüngsten Pfadfinder sind zwar erst sechs Jahre alt, doch die Pfadfinder könnten sie noch lange begleiten. "Das Pfadfindersein ist eine Lebenseinstellung", sagt van Eickels.