Stadtgarten: Endlich rauscht es wieder

Der Stadtgarten liegt den Grünpflegern am Herzen. Jetzt investierten sie in den Brunnen.

Krefeld. Dieses Geräusch ist im Stadtgarten lange vermisst worden: Es plätschert und rauscht am alten Brunnenbecken, dass es eine Freude ist. "Wir hatten jetzt die Möglichkeit, das Objekt zu sanieren, da der Fachbereich Grünflächen dafür 23 000 Euro abknapsen konnte", verrät Eva-Maria Eifert vom Gebäudeservice.

Und das brauchte seine Zeit, war die Technik doch "eigentlich nicht mehr vorhanden", der Wasseranschluss stillgelegt, die Elektronik musste erneuert, Risse im Becken geschlossen werden.

Jetzt aber ist die Anlage aus den Jahren 1894/95 wieder um ein belebendes Element reicher, was Manfred Zimmermann einerseits freuen mag. Der Bezirksingenieur ist mit seinen 13 Mitarbeitern unter anderem für die Pflege dieses größten Parks der Innenstadt zuständig - der im Gegensatz zu den Euroga-Parks noch im Dornröschenschlaf liegt. "Ältere Mitarbeiter haben noch Erinnerungen an den alten Stadtgarten", berichtet Zimmermann. Denn einst waren die gesamten Wege mit niedrigen Tiergartengittern gesäumt, der Pavillon war noch nicht zur Schmutzecke verkommen, und drei bis vier Kräfte waren allein für die Arbeiten vor Ort zuständig.

Solch ein Luxus ist bei der heutigen Finanzlage natürlich nicht mehr gegeben. Die Bepflanzung will dennoch mit Sachverstand gepflegt sein. So birgt der Park zum Beispiel ungewöhnliche Baumarten wie die Davidie. "Der Taschentuchbaum, dessen Blüten wie Tempos aussehen", erklärt Zimmermann. Immer wieder fragten Bürger danach.

Des Bezirksingenieurs Herz hängt jedoch an einer anderen Baumart. "Das ist der Mann, der Magnolien pflanzt", weiß Doris Törkel, Leiterin des Fachbereichs Grünflächen. "Und ein Staudenkenner ist." Mit diesen würde Zimmermann gerne auch den neu in Szene gesetzten Brunnen verschönern. "Doch dann wäre vermehrt Pflege nötig", sagt Zimmermann. Wobei die zwölf allein im Innenstadtbereich zu betreuenden Fontänen schon genug Arbeit bereiten. So kümmert sich der Betriebshof um die Reparatur kleinerer technischer Schäden und vor allem um die Reinigung. Diese wird alle drei bis vier Monate vorgenommen, im Herbst freilich häufiger. Zudem: "Die Brunnen müssen wöchentlich abgefahren werden", berichtet Grünpfleger Manfred Anstots. Dann ist der Wasserstand zu kontrollieren. Wären die Becken nicht anständig gefüllt, wäre der Vandalismus zu groß.

Zerstörungswut und Verschmutzung bereiten den Grünflächenamts-Mitarbeitern ohnehin schon genug Probleme. "In den Brunnen landet alles mögliche", so Anstots. Ganz zu schweigen von übrigen Schäden. 235 000 Euro Kosten entstehen so in Zimmermanns Bezirk jährlich. "Dieser Pflegebezirk ist der schwierigste", ist Törkel bewusst.

Und dann wären da ja auch noch die vielen regulären Aufgaben des Betriebshofes: So ist die Baumkontrolle in den Parkanlagen, die Pflege des Grüns an städtischen Gebäuden, Schulen und Kindergärten zu gewährleisten, 78 Spielplätze sind zu betreuen. Hinzu kommt, dass der Aufgabenbereich zum Beispiel mit Schicksbaum und Hummelwiese immer weiter wächst. Zimmermanns Mannschaft sorgt außerdem dafür, dass sich die Bürger über die Blumenpracht an den Innenstadt-Wällen freuen können. "Im Frühjahr werden rund 5000 Sommerblumen gepflanzt." Die sind später im Jahr gegen 7000 Herbstblüher auszuwechseln, gleichzeitig werden noch einmal so viele Blumenzwiebeln für den Frühling gesetzt.