Wird aus Kaserne Waldgebiet?

Eine Bürgerinitiative möchte verhindern, dass das ehemalige Militärgelände zum Wohngebiet wird.

Foto: Bischof

Krefeld. Was wird aus dem ehemaligen Kasernengelände Forstwald? Soll dort künftig ein Baugebiet entstehen, oder soll aus dem Militärgelände wieder ein Wald werden? Klar für eine Wiederaufforstung hat sich die Bürgerinitiative (BI) Forstwald positioniert. Das wurde auf der ersten Jahreshauptversammlung der Initiative seit der Gründung im Dezember 2013 deutlich.

Drei Dutzend Mitglieder und Interessenten waren in die Johanneskirche am Bellenweg gekommen. Dort gab der Vorsitzende Helmut Sallmann den Rechenschaftsbericht ab, Claudius Schmitz als sein Vize moderierte den Abend, und Geschäftsführer Jürgen Reck lieferte per Großbildschirm Informationen und anschauliche Bilder zum ehemaligen Militärgelände.

Der Kasernenbereich, teilweise auf Krefelder und Tönisvorster Boden gelegen, gammelt seit vielen Jahren vor sich hin. Besitzer ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BImA genannt. Dort ist man vom Aufforstungsgedanken nicht begeistert. Man möchte das Areal lieber gewinnbringend an Investoren verkaufen.

Dies ist einer großen Gruppe von Forstwaldern nicht recht. Sie setzt sich vehement für die Waldergänzung ein, obwohl sie kürzlich eine empfindliche Schlappe erlitten hat. Denn nach dem noch nicht genehmigten neuen Krefelder Flächennutzungsplan soll eine Besiedelung ermöglicht werden. Aus diesem Grunde wurde auch eine Änderung der Satzung beschlossen, indem man die Passage „gegen Ausweisung im Flächennutzungsplan“ gestrichen hat.

Die BI will nun sehr aufmerksam die Beratungen der politischen Gremien beobachten. Einen Mitstreiter hat sie in der Stadt Tönisvorst gefunden. Dort gibt es für den St. Töniser Teil einen Beschluss zur Aufforstung und gegen eine Ausweisung als Baugebiet.

Jürgen Reck hatte sich mit einigen Mitgliedern der Initiative große Mühe gegeben und im vergangenen Frühsommer Fotos des Kasernengeländes geschossen. Jetzt zeigte er eine ganze Reihe in einem „virtuellen Rundgang“. Dabei sah man, dass sich die Natur schon Teile des Geländes zurückerobert hat. Die zahlreichen großen Bäume dürften es, so Reck, einem Planer schwer machen.

Mit neuem Schwung will man nach einstimmigem Votum der Mitglieder in der Hauptversammlung nun nicht nur gegen die Besiedlung des Kasernengeländes votieren, sondern auch Vorschläge für eine sinnvolle Nutzung machen. Leider habe sich die Krefelder Verwaltung bisher einer Kommunikation mit der BI verweigert. Man setze deshalb auf Aufklärung und wolle in einigen Wochen eine professionelle Internetpräsentation einsetzen.