Gymnasium in St. Tönis Gymnasium und Theater kooperieren

Tönisvorst · Die Schule und das Theater haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Zum Auftakt der Kooperation wurde das Stück „Zwei Frauen – zwei Welten – Sophie Scholl und Magda Goebbels im Spiegel der Zeit“ gezeigt.

Zum Auftakt der Kooperation war das Kresch-Theater mit dem Stück „Zwei Frauen – zwei Welten – Sophie Scholl und Magda Goebbels im Spiegel der Zeit“ zu Gast.

Foto: Norbert Prümen

(barni) „Zwei Frauen – zwei Welten – Sophie Scholl und Magda Goebbels im Spiegel der Zeit“: Das Kresch-Theater aus Krefeld fesselte jetzt Schülerinnen und Schüler der Q1 und Q2 des Michael-Ende-Gymnasiums mit dieser Aufführung. Es war mucksmäuschenstill, als Christina Beyerhaus in die Rolle der Magda Goebbels und Christina Wouters in die Rolle der Sophie Scholl schlüpften. Das Engagement im St. Töniser Gymnasium wird keine „Eintagsfliege“ bleiben. Die Schule und das Theater haben eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Gleichzeitig wird es auch eine Zusammenarbeit des Gymnasiums mit dem Theater Krefeld–Mönchengladbach geben.

Zwei Frauen – eine Welt: So könnte man das Verhältnis zwischen der Lehrerin Birte Lukanz und der neuen Schulleiterin Nicole de Bruyn beschreiben, zumindest wenn es um das Interesse am Theater geht. Die Lehrerin hat frischen Theater-Wind in die Schule gebracht, spielt selbst Theater im Generationsclub des Kresch-Theaters und findet es gut, dass sich das Gymnasium damit ein Profil gibt, das Schülerinnen und Schüler anspricht und mit dem es sich von anderen Schulen abheben kann. „Wir hatten bereits Kooperationsverträge mit Krefelder Schulen“, sagt Helmut Wenderoth, Schauspieler und Künstlerischer Bereichsleiter des Kresch-Theaters mit Sitz in der Fabrik Heeder. „Wir kommen in die Schulen, und die Schulen kommen zu uns ins Theater“, erklärt der 65-Jährige und fügt hinzu: „Zusätzlich bieten wir eine Lehrerfortbildung an.“

Birte Lukanz weiß auch einen anderen Service des Theaters zu schätzen: „Es berät uns bei der Auswahl der Stücke.“ Das ist gut so, denn die 45-Jährige hat die Erfahrung gemacht, dass sich die jungen Leute gern auf der Bühne ausprobieren möchten. Das Kresch-Theater ist ein kommunales Projekt der Stadt Krefeld, das über kein eigenes Ensemble verfügt. Die Geschichtslehrer Stephan Schepers und Jannik Hermsen erlebten mit, wie gebannt ihre Schülerinnen und Schüler den beiden Schauspielerinnen lauschten, was Christina Beyerhaus und Christina Wouters durchaus als Kompliment verbuchen können. Außerdem ist es ein Beweis dafür, dass sich die Schülerinnen und Schüler für das Thema interessieren.

Hermsen und Lukanz wollen mit ihren Schülern noch in diesem Jahr ins Konzentrationslager Buchenwald reisen. Christina Beyerhaus gewährte einen erschreckenden Einblick in das Seelenleben von Magda Goebbels, die bis zum bitteren Ende eine glühende Hitler-Verehrerin war – und die, den Zusammenbruch des Dritten Reiches vor Augen, für die gesamte Familie den Freitod wählte. Sophie Scholl, verkörpert von Christina Brouwers, war auch nicht von Anfang an eine Gegnerin des Nazi-Regimes. Auch sie war eine facettenreiche Figur. „In der Diktatur wird jede Freiheit als Angriff auf den Staat gewertet“, lautete ein Satz.