WZ-Mobil: Umbau des Stadtgartens nicht um jeden Preis
Krefeld. Ab 2. Februar soll der Stadtgarten einer gründlichen Sanierung unterzogen werden. Die Kosten von 1,1 Millionen Euro werden aus Mitteln des Projekts Stadtumbau West von Land und Bund bezuschusst.
Zu den Sanierungsobjekten des 4,4 Hektar großen Parks gehört neben den großen Grabmalen des früheren Friedhofs und den Grünanlagen auch der Musikpavillon.
Verlegt werden soll unter anderem der Spielplatz von der lauten St.-Anton-Straße in den ruhigeren Bereich im Nordwesten des größten Innenstadt-Parks. Neu gestaltet werden auch die Eingangsbereiche in die Grünanlage. Das Meinungsbild, dass sich am WZ-Mobil bietet, ist durchwachsen. Der Umbau wird zwar von vielen begrüßt, aber sowohl die Höhe der Umbaukosten für den Park wird bemängelt als auch, dass der gestalterische Umbau an einem anderen Problem voraussichtlich nichts ändern wird. So hat sich im Stadtgarten eine Szene etabliert, die vielen Besuchern ein Dorn im Auge ist.
Irmard Dallner schüttelt den Kopf: „Ich verstehe nicht, warum hier eine so hohe Summe investiert wird. Man sollte das Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Man könnte damit zum Beispiel Obdachlose unterstützen. Die würden sich bestimmt darüber freuen.“
Ingeborg Erzberger von der Initiative Baumschutz verlangt: „Keine Fällung von gesunden Bäumen, wie das seinerzeit bei der Euroga geschehen ist. Wir werden ganz genau hinsehen, was hier passiert. Eingriffe aus gestalterischen Gründen darf es nicht geben. Wenn es sein muss, werden wir uns wie damals schützend vor die Bäume stellen. Wir hatten damals ja Erfolg damit.“
Sigrid Achtelik nickt dazu: „Ich fürchte, das gibt wieder ein ähnliches Debakel wie bei der Euroga. Wir freuen uns über jedes neue Grün, besonders in der Innenstadt. Aber hier im Stadtgarten sollten nur die Gehölze ersetzt werden, die den jüngsten Stürmen zum Opfer gefallen sind, keine gesunden Bäume.“
Martina Moeß arbeitet im benachbarten Amtsgericht: „Ich finde das schön, dass hier etwas passiert. Ich nutze den Stadtgarten gerne für kleine Spaziergänge in meinen Pausen. Wenn mit der Umgestaltung auch das teilweise problematische Publikum weniger wird, würde ich das begrüßen.“
Theresa Jordan findet die Kosten ziemlich hoch. „Aber es ist auf jeden Fall zu begrüßen, dass hier etwas geschieht. Zur Zeit wird ja einiges bewegt in der Stadt. Wenn auch der Pavillon saniert wird, könnten hier auch wieder Musikveranstaltungen stattfinden.“
Auch Dinh Hanh stört sich an der Höhe der Ausgaben. „Ich weiß nicht, ob 1,1 Millionen sinnvoll angelegt sind. Das Geld müsste an der richtigen Stelle investiert werden. Wenn aber hier mit der Umgestaltung mehr für die Sicherheit der Besucher getan wird, insbesondere für Frauen, dann finde ich das gut. Nachts ist es gefährlich, hier durchzugehen. Es müsste mehr Übersichtlichkeit geschaffen werden und eine Beleuchtung.“
Ijob Kessete betreibt gegenüber dem Park eine kleine Pizzeria. „Man müsste den Park beleben“, sagt er. „Hier ist so viel Leben in der Ecke, wenn man da etwas Gestaltung reinbringen würde, wäre das sehr gut.“ Problematisch findet er den Teil des Publikums, der hier Alkohol und Drogen konsumiert. „Viele Leute meiden den Park deshalb“, sagt er. „Ich weiß auch nicht, wie man das Problem lösen kann.“ Ansonsten hätte der Park aber einen hohen Erholungswert. „Viele Menschen holen sich hier ihr Urlaubsgefühl, das beobachte ich jeden Sommer. Denen sollte man auch etwas bieten. Eine gemütliche Gastronomie wäre schön.“