Art of Eden 25 Jahre Art of Eden: Jubiläum im Botanischen Garten

Oppum · Am ersten Mai-Wochenende verwandelt sich die Parkanlage wieder in eine Kunstlandschaft.

Renate Popp nimmt mit ihren an den Nanas von Niki de Saint Phalle angelehnten Skulpturen zum dritten Mal an der Ausstellung teil.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Am Freitagmittag erhält der Botanische Garten seinen letzten Feinschliff. Hier werden noch ein paar Wildkräuter gezupft, die wachsen, wo sie es nicht sollen, dort werden Wegabschnitte geharkt und gefegt. Es ist Jubiläum im Botanischen Garten an der Johansenaue, denn die 25. Art of Eden findet am Samstag und Sonntag, 4. und 5. Mai, jeweils von 10 bis 19 Uhr, statt. Der Eintritt kostet für Erwachsene sieben Euro, Kinder bis 16 Jahre zahlen nichts. Ein kostenloser Shuttlebus pendelt zwischen Art of Eden und dem Pottbäckermarkt auf dem Dionysiusplatz in der Innenstadt.

Veranstalterin Irina Hölscher erinnert sich noch gut an die Anfänge ihrer Ausstellung im Grünen. Bereits 1992 wurden für die Art of Eden die Weichen gestellt. „Ich hatte gerade mein Diplom als Keramikdesignerin hier in Krefeld an der Hochschule gemacht. Und da stellte sich nicht nur für mich die Frage: Wie kommen wir an Kunden?“, erzählt Hölscher.

Als Freiluftgalerie für ein Wochenende schwebte ihr dabei schon der Botanische Garten vor. Die Gespräche mit der Leitung waren erfolgreich und so konnte eine Gruppe von 16 jungen Krefelder Künstlern schließlich die Art of Eden aus der Taufe heben.

Ganz auf der grünen Wiese unter einem chinesischen Blauglockenbaum, der gerade in voller Blüte steht, hat Gerdi Zwaan aus Middelburg an der niederländischen Nordseeküste ihre Fläche zugeteilt bekommen.Sie ist das erste Mal dabei. Die Bildhauerin hat vor ca. 15 Jahren von der Arbeit mit Bronze auf Ton umgesattelt. Praktische Aspekte bestimmen dabei ihre Gestaltung. „Ich kann nur Teile von maximal einem halben Meter Höhe in meinem Ofen brennen.“ Deshalb bestehen die abstrahierten wie unvollständigen Figuren aus entsprechend großen Teilen, die sie dann zusammen setzt. „Das ist praktisch und leichter zu transportieren. Und ich bin auch stolz, dass ich als Frau alles alleine machen kann!“

Handliche Figuren stellt auch Renate Popp her. Unverkennbar haben bei ihren Gips- bzw. Betonskulpturen die Nanas von Nicki de Saint Phalle (1930-2002) Pate gestanden. „Ich habe Nicki de Saint Phalle persönlich kennen gelernt. Sie war eine ausdrucksstarke Persönlichkeit, die mich sehr inspirierte,“ erklärt die Krefelderin. „Sie bringt Fröhlichkeit in die Kunst und auch eine Stärke, die ich damals nicht hatte.“ In der Kunsttherapie während einer schweren Erkrankung kam Popp dazu, sich als Versicherungsangestellte intensiver mit Kunst zu beschäftigen. „Seit 2005 lautet mein Motto: Kunst macht das Leben bunter.“ Bei ihren Betonfiguren ist dies weniger zu beobachten, wohl aber ganz klar bei ihren kleinen Frauenfiguren aus Gips. Auf dem Untergestell aus Hasendraht arbeitet sie mit Modeliergips die Figuren mit ihren üppigen Formen heraus.