BAUPROJEKT Malteser bauen Standort aus

Krefeld · Während der Umbauphase beziehen sie Quartier in den Räumen der Brauerei Königshof.

Die Malteser sanieren ihren Standort an der Obergath (v.l.): Dietmar Klabunde, stellvertretender Dienststellenleiter, und Stephan Simon, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer Aachen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Noch ist nicht viel zu sehen vom Neubau an der Obergath. Die Baggerarbeiten dauern an. Die Grube, auf der bald die neue Heimat des Krefelder Malteser Hilfsdienstes entstehen soll, ist schon weitgehend ausgehoben. Noch arbeiten die Ehrenamtler zur Zeit täglich in einem Provisorium. Die Rettungskräfte haben seit März 2018 in den 100 Meter Luftlinie entfernten Räumen an der Brauerei Königshof Quartier bezogen. Von dort aus starten sie ihre Einsätze. Im nächsten Jahr, so hoffen sie es bei den Maltesern, soll ihre neue Zentrale an der Obergath fertig sein. Dort, wo sie auch schon früher war, vor dem Abriss der alten Räume.

Der Altbau steht noch und wird
mit dem Neubau kombiniert

Der Neubau soll viel bieten: Schulungsräume, die Verwaltung für das Haupt- und Ehrenamt, den Katastrophenschutz. Eine Nutzfläche von  1200 Quadratmetern verteilt auf zwei Stockwerke. Kostenpunkt: ein unterer siebenstelliger Betrag, wie es Kreisgeschäftsführer Stephan Simon und der stellvertretende Dienststellenleiter Dietmar Klabunde sagen.

Der Altbau an der Obergath steht noch. Ein Haus aus dem Jahr 1939. Die Bausubstanz sei noch gut erhalten, wie es heißt. Die Fassade war beim Abriss des Anbaus etwas abgebröckelt. Seit 1974 residiert der Malteser Hilfsdienst an der Obergath, als der Verein das Gelände erwarb. Alle Dienste konnten hier vereint werden: Die Rettungsteams, der Katastrophenschutz, die sozialen Dienste, die Ausbildung. Haupt- und Ehrenamt fanden hier zusammen, so erzählt es Klabunde, der auch Geschäftsführer Ehrenamt ist. Etwa 110 Kräfte allein sind freiwillig tätig.

Der Standort verfügt sogar über eine ABC-Komponente, bei atomaren, biologischen und chemischen Gefahren sowie den Patiententransportzug. Außerdem betreuen die Malteser fünf Schulen im Stadtgebiet. „Wir wollen Jugendlichen die Chance geben, das soziale Netz der Malteser kennenzulernen“, sagt der 59-jährige Dietmar Klabunde, der seit 1977 im Verein ist, seit 1981 hauptamtlich tätig. Seit dem 1. Januar 1980 sind die Malteser auch im Rettungsdienst unterwegs, seit etwa 20 Jahren bieten sie zudem soziale Leistungen an.

Die alte Dienststelle im alten Haus wird mit einem Neubau kombiniert. „Das alte Gesicht bleibt erhalten“, sagt der 39-jährige Stephan Simon über den Altbau: „Der Neubau an der Obergath soll unter anderem eine Zweigstelle des Bildungszentrums Euregio Aachen für Rettungsdienst-Aus- und Fortbildungen in Krefeld beinhalten.“ Leiter dieser Zweigstelle wird Dominik Hahnen sein, ein Krefelder Eigengewächs, das Klabunde gut kennt.

Die alte Halle nebenan, wo zahlreiche Rettungsfahrzeuge für den größeren Notfall bereitstehen, soll zudem eine Brandschutzwand an der Nordseite erhalten. Dietmar Klabunde freut sich, dass der Neubau endlich realisiert wird: „Es entsteht ein Ort, wo Gemeinschaft gelebt werden kann. Für Menschen, die für Menschen da sind, ist es so zuträglich.“ Das derzeitige Provisorium sei in der täglichen Arbeit kein Problem: „Wir sind voll funktionsfähig“, sagt Simon.

Neben den Schulungsräumen, einem Empfangsbereich, einer Kantine wird es auch das Café Malta geben. Demenzkranke Menschen sollen hier im Alltagsgeschehen gehalten werden, mit einbezogen werden. Die Alltagsabläufe gelte es zu stärken, um Angehörige zu entlasten.