Kinder zeigen einfallsreiche Konstruktionen

Der Nachwuchs hat Maschinen gebaut und gebastelt, bis November stellt das SpieDie die Ergebnisse im Südbahnhof aus.

Krefeld. Wundersame Maschinen kann man derzeit im Südbahnhof nicht nur bestaunen, sondern auch gleich ausprobieren: so zum Beispiel ein „Okanofon“, einen „Erfrischungsschreck“ oder eine abenteuerliche Konstruktion, die noch die größte Ähnlichkeit mit einer Stand-Filmkamera hat. Dort steht an der Wand eine überlebensgroße Menschenfigur aus Holz, auf deren Leib eine Menge Festplatten befestigt wurden und auf einem Tisch ein kleiner Hampelmann, der sich dank Kurbelantrieb auch bewegen kann.

Vieles mehr, was den Spieltrieb und die Entdeckerlust reizt, bietet die Ausstellung „Alles dreht, bewegt sich! Kinetik und Maschinenbau aus Kinderhand“. Rund 80 Kinder und Jugendliche vom Spielehaus Dießemer Straße haben seit Juni für das Projekt zu Werkzeug, Holz, Farbe, Dosen, Drähten und vielem mehr gegriffen, um diese Objekte zu basteln.

Zur Vernissage mit Helmut Boeck und einigen Mitarbeitern vom Werkhaus hatten sich zehn Kinder auf den Fußweg zu ihrer Ausstellung gemacht. Nach einer kurzen Ansprache, bei der die Kinder erfahren, was eine Vernissage überhaupt ist, beginnt der gemeinsame Rundgang durch die Ergebnisse arbeitsreicher wie kreativer Sommerferien. „Die wenigsten haben den Begriff Kinetik verstanden“, schätzt Boeck, „aber sie hatten viel Spaß, etwas mit Bewegung zu machen“.

Hinter dem vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Projekt „BewegteMaschinenBilderWelten“ stehen auch pädagogische Ziele. Die Kinder sollen an Kunst herangeführt, ihre Kreativität, ihre handwerklichen Fähigkeiten und die sozialen Kompetenzen gefördert werden.

Dabei stand neben dem Bau von kinetischen Objekten und dem Experimentieren mit mechanischen und optischen Phänomenen auch die Umsetzung in Tanz und Theaterspiel auf dem Programm. Den Abschluss der Aktion stellt die Ausstellung im Südbahnhof dar, die noch bis zum 5. November zu sehen ist — Ausprobieren inklusive.

Nathalie (elf Jahre) und Miguel (neun Jahre) reizt es immer noch, mit der von ihnen gebauten kleinen Murmelbahn zu spielen. „Der Helle (Helmut Boeck) hat mitgeholfen. Es hat Spaß gemacht“, meinen die beiden. Aus dem reichen Materialfundus im Technikraum haben sie sich ihre Zutaten für die Kullerbahn gesucht und „ein bis zwei Stunden gearbeitet. Wenn das Brett zu Ende ist, dann war es zu Ende“, erklärt Miguel. Dann hatten die Kinder die Nagelreihen in das Holz geklopft und auf diese Weise eine Bahn für eine Murmel geschaffen.

In Teamarbeit haben andere eine große Kullerbahn geschaffen, für die es mehrere Hände braucht, wenn man hier ein Bällchen auf die Reise schickt. Denn Tüv geprüft sind die Objekte natürlich nicht, da können die Bällchen leicht aus ihrer lückenhaften Bahn springen und man muss hinter ihnen herlaufen. So kommt man auch als Ausstellungsbesucher noch in Bewegung.