Kleine Schützengesellschaft stellt ersten Kaiser
An der Untergath wird das 50-jährige Bestehen gefeiert. Im Verein geht es familiär zu.
Dießem. Es gibt viele Schützenvereine in Krefeld. Doch nur wenige sind so eng mit einer einzigen Siedlung verbunden, wie es die Schützengesellschaft (SG) Krefeld-Untergath ist. Der Verein feierte in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen und ist in vielerlei Hinsicht besonders. Zum einen ist der Schützenverein aus der Siedlergemeinschaft Untergath entstanden, die sich zwischen Untergath und Hafelsstraße erstreckt.
"Insel" nennen die Anwohner ihre Siedlung liebevoll. Die Bewohner von Donau-, Lech-, Isar-, und Illerstraße rückten schon immer zusammen und dies macht sich auch in der Schützengesellschaft bemerkbar. "Wir sind eine kleine, sehr familiäre Gesellschaft. Hier kennt jeder jeden", sagt Geschäftsführer Hartmut Schmitz.
Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. So sind Hartmut Schmitz und Heribert Panhey, Vorsitzender der Gesellschaft und König von 2007 bis 2009, Cousins und schon ihre Väter und Onkel in dem Verein aktiv waren. "Auch wir sind schon als Kinder mit dabei gewesen", sagt Heribert Panhey.
Bei der SG Krefeld Untergath wird mit der Armbrust geschossen, was sonst am Niederrhein eher unüblich ist. Stolz sind die Schützen auf ihre Hochmeisterplakette, die sie vom Bund der historischen Schützenbruderschaften zum Jubiläum verliehen bekamen. Außerdem stellte die Gesellschaft den ersten Krefelder Kaiser. Helmut Düppen gewann 2002 das erste Kaiserschießen, an dem die Krefelder Könige teilnahmen.
Gefeiert wird bei der Schützengesellschaft in jedem Jahr. Alle zwei Jahre ist Schützenfest, dazwischen wird das Maifest organisiert. Seit 2007 hat die Gesellschaft auch ein Damencorps, das am Jubiläums-Schützenfest 2009 teilnahm und mit Heike Pfennings-Koch die erste Schützenkönigin hat. Freundschaftliche Beziehungen pflegt der Schützenverein zu den großen Brüdern in Oppum und Fischeln. "Wir helfen uns gegenseitig - das ist ein harmonisches Miteinander", sagt Heribert Panhey. Dazu trägt auch die Arbeit bei, die Hartmut Schmitz seit 12 Jahren mit dem Arbeitskreis Krefelder Schützenvereine leistet.
Um die Zukunft macht sich der Verein keine Sorgen, denn Mitgliederschwund gibt es bei der SG Krefeld Untergath nicht.
Derzeit herrscht bei den Mitgliedern Vorfreude auf den "Großen Zapfenstreich" auf dem Rathausplatz am 25. September oder auf das Stadtschützenfest im August nächsten Jahres.