Kaffeehaus Schmitz Stadt will die Baupläne sehen

Das Grünflächenamt hat noch nicht über Fällungen entschieden.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der mögliche Abriss des Kaffeehauses Schmitz an der Martinstraße schlägt weiter hohe Wellen. „Es kann nicht sein, dass der alte Baumbestand einfach gefällt wird“, sagt Bezirksvertreter Bernd Albrecht und Vorsitzender des Bürgervereins Süd-West. Eine Information über die Pläne wie auch über das Bauvorhaben habe es — wie in der Bezirksvertretung üblich — nicht gegeben, moniert er.

Eine Nachfrage bei der Stadt Krefeld ergibt: „Üblicherweise werden derartige Bauvorhaben wie Einfamilienhäuser nicht als Bauvorhaben in die BZV weitergereicht“, sagt Stadtsprecher Dirk Senger. Der hat auch neue Erkenntnisse zum Alter des Gebäudes. Danach wurde das straßenseitige Gebäude 1861 errichtet. Auf der Denkmalliste steht es nicht. Über die Denkmalwürdigkeit werde die Verwaltung im nächsten Denkmal- und Kulturausschuss berichten.

Für die 13 Bäume auf dem Grundstück (Platane in städtischem Eigentum, Ahorn, Kastanien und Akazie) gebe es bislang keine Fällgenehmigung, allerdings auch keinen Antrag dazu vom Bauherren. Bevor eine Entscheidung über mögliche Fällungen wie auch Nachpflanzungen erfolge, wolle der Fachbereich zuerst in die Baupläne schauen. Die lägen noch nicht vor.

WZ-Leserin Heike Hoffmann wundert sich über die plötzlich auftretende Euphorie, mit der das Kaffeehaus als eines der beliebtesten Restaurants hervorgehoben werde. Als Kundin habe sie in den vergangenen drei Jahren einen anderen Eindruck gewonnen. „Wo waren denn all die Bürger, die nun lautstark für den Erhalt des Hauses plädieren?“, fragt sie. Hätten die das Lokal besucht, hätte sich der Pächter nicht schon im vergangenen Jahr zur Kündigung gezwungen gesehen. „Hätte sich auch nur ein Interessent gefunden, der bereit gewesen wäre, das Kaffeehaus samt Biergarten zu übernehmen und damit die Tradition weiterzuführen, wäre es sicherlich zur Einigung mit der Besitzerin gekommen.“ Der Abriss des Hauses und die Baumfällungen seien sicherlich zu bedauern, aber „aus wirtschaftlicher Sicht nicht anders zu lösen.“