Südbezirk setzt auf lebendige Kulturszene

Der Bürgerverein bedauert Schließung und Abriss des Clarenbachhauses.

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Krefeld. Der Südbezirk hat viel zu bieten. Das findet auf jeden Fall Bernd Albrecht, der Vorsitzende des Bürgervereins Süd-West, in seiner Rede beim sehr gut besuchten traditionellen Neujahrstreff. Dann zählt er auf: „Zwei moderne Kliniken, eine angesehene Hochschule, chemische Industrie, mehrere Autohäuser und viele kleine Unternehmen mit Handel und Handwerk.“ Darüber hinaus gebe es eine lebendige Kulturszene mit Südbahnhof, Fabrik Heeder, Theater hinten links und viele Künstler.

Es bestehen ebenso aktuelle Themen, die die Menschen im Süden der Stadt bewegen: „Mit Erleichterung haben wir die Entscheidung des Fördervereins zugunsten krebskranker Kinder zur Kenntnis genommen, vom Bau eines Elternhauses auf dem Lutherplatz Abstand zu nehmen. Die Lösung, die ,Villa Sonnenschein‘ im ehemaligen Pfarrhaus unterzubringen, begrüßen wir sehr“, sagte Albrecht.

Gleichzeitig werde die Schließung des Clarenbachhauses und sein Abriss bedauert. „Dieses Haus wird dem Südbezirk fehlen“, sagte der Vorsitzende des Bürgervereins in seiner Ansprache.

Außer dem Bürgerverein sind im Südbezirk noch viele andere Vereine tätig. Freiwillige organisieren seit Jahren in der St. Martins-Pfarre an Heiligabend eine Weihnachtsfeier für Menschen, die sonst alleine wären. In der Interessengemeinschaft Süd halten alle dort ansässigen Sozialeinrichtungen, Schulen, Kirchen, die Bürgervereine Dießem, Süd und Süd-West engen Kontakt und arbeiten gut mit der Bezirksvertretung zusammen. Zwei aktive Kleingartenvereine, Süd und St. Ludwig, sorgen für Frischluftversorgung. Der Traditionsverein BV Union 05 Krefeld kann in diesem Jahr Jubiläum feiern: Er wird 110 Jahre alt.

„Wie geht es in Zukunft weiter?“, fragt Albrecht. „Uns fehlt der Nachwuchs. Das Engagement lässt gerade bei jüngeren Menschen immer mehr nach, was möglicherweise auch am zunehmenden Berufsstress liegt.“ Martinszug, Adventskaffee und Neujahrstreff seien nur ein Teil der Aktivitäten. „Wie lange es noch einen St. Martinszug gibt, müssen wir abwarten. Was wir nicht brauchen sind immer neue Vorschriften und übertriebene Sicherheitsbedenken. Die Brauchtumspflege wird dadurch stark behindert und sogar in Frage gestellt“, sagte Albrecht.

Anschließend blickte Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke als Pythia in launiger Weise beim Neujahrstreff in ihre Glaskugel und die Zukunft des Südbezirks.