WZ-Mobil zum Sanierungsfall Krefelder Schulen: "Vieles ist verkommen"
Das Thema beim WZ-Mobil waren bauliche Mängel an Schulen.
Krefeld. Der Sanierungsstau an Krefelder Schulen ist seit Jahren ein Thema. In den vergangenen Wochen ist es erneut aufgeflammt, weil die SPD vorgeschlagen hat, das Problem mit Hilfe der Einnahmen aus einer erhöhten Gewerbesteuer zu mindern. Zum WZ-Mobil an der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, die eine der besonders betroffenen Schulen ist, kamen einige Schüler, Lehrer und Eltern, um über das Thema zu diskutieren.
Mehmet Alkan, Schulpflegschaftsvorsitzender, findet es nicht schön, immer vertröstet zu werden: „Obwohl es schon Begehungen gegeben hat, ist bisher nichts passiert. Das Dach der Schule ist undicht, obwohl das Gebäude ja noch relativ jung ist.“
Das marode Dach wird von vielen Seiten bemängelt, so auch von Marina Schmidt: „Schlimm ist es am Haupteingang. Wenn man dort entlangläuft, bekommt man ständig Tropfen auf den Kopf.“
Auch Anika Reitz ist nicht zufrieden: „Derzeit kümmern sich engagierte Schüler darum, Sponsoren zu finden und Handwerker zu überzeugen, hier etwas zu tun.“
Eine von diesen Schülern ist Jenny Hunds: „An der Mensa steht sogar ein Bottich, um das herunterkommende Wasser aufzufangen. Die Probleme stören beim Lernen.“
Den Oberstufenschüler Moritz Deckelmann nerven besonders die Temperaturschwankungen wegen der kaputten Fenster: „Das ist schwer zu regulieren, oft muss man die Jacken anlassen.“
Das findet auch Kadriye Celik. „Außerdem sind die Toiletten sehr unhygienisch und ständig fehlt Papier.“
Anthony Barbera, ebenfalls Oberstufenschüler, ärgern vor allem die heruntergekommenen Gänge: „Die Klassenräume sind einigermaßen okay, aber die Flure sehen echt schlimm aus.“
Lamin Kerskes fühlt sich in seiner Schule eigentlich sehr wohl: „Die ist architektonisch sehr gelungen.“ Aber auch er bemängelt den Verfall: „Vieles ist schon sehr verkommen.“
Schulleiter Michael Schütz ist ebenfalls unzufrieden mit den Zuständen an seiner Schule, wenn er auch mehrfach darauf hinweist, dass es für die Schüler „nicht gefährlich“ sei. Aber angenehm sei es auch nicht, schließlich sei „das Flachdach im Haupthaus undicht und ständig sickert der Regen durch.“
Ulla Ryll, Mutter einer Schülerin: „Das ist ein Trauerspiel, eine Vorzeigeschule, so verkommen zu lassen.“