Linn: Stolperfallen im historischen Ortskern

Anwohner bemängeln den schlechten Zustand des Andreasmarkts und fordern Abhilfe.

Krefeld. Auf recht hohem Niveau klagen die Linner Bürger über den schlechten Zustand ihrer Straßen. Es geht dabei insbesondere um den historischen Ortskern, aber auch um Probleme, die Rollstuhl- oder Rollator-Fahrer in anderen Bereichen wie am städtischen Seniorenzentrum an der Tilsiter Straße haben.

Eva Staudacher, stellvertretende Vorsitzende des Sozialverbandes VdK in Linn, weist auch auf Defekte bei Fußgänger-Ampelübergängen mit Blindenleitsystem hin. Die Signale, die den Blinden am Danziger Platz und an der Rheinbabenstraße „Grün“ signalisieren sollen, stünden auf Dauerbetrieb. Pannen, die Martin Lothmann sofort zum Telefon greifen lässt. Der Abteilungsleiter Straßenbau und Verkehrstechnik versichert, dass der Bereitschaftsdienst des Fachbereichs Tiefbau das noch am selben Tag beheben würde.

Ansonsten aber, so räumt er bereitwillig ein, sei er angesichts der Klagen „ein wenig verzweifelt“. Denn bei einem Jahresetat von 70 000 Euro für Straßeninstandsetzungen in Linn und Oppum müsse er auf einer sehr dünnen Decke operieren. Außerdem stünden ihm für die Gesamtstadt nur genau zehn Mitarbeiter für solche Tätigkeiten zur Verfügung. Die Frage, ob hier in absehbarer Zeit Verbesserungen in Sicht seien, beantwortet er mit einem Schulterzucken.

Heinz-Peter Beurskens, Geschäftsführer des Linner Bürgervereins, zeigt Lothmann schon beim Start des Rundganges am Andreasmarkt zahlreiche Stolpersteine, die sowohl für Fußgänger wie Rad- und vor allem Rollstuhlfahrer von großem Ärger sind. Bei eventuellen Unfällen sei die Stadt als Baulastträger dafür verantwortlich.

Eva Staudacher

Ruth Becker (VdK) schüttelt den Kopf. „Da wird dann möglicherweise mehr Geld ausgegeben, als für die Instandhaltung zur Verfügung stehen.“ Auch eine Reihe von Bewohnern des Seniorenzentrums Quartelkämpchen klagen über fehlende Absenkungen von Randsteinen.

„Alt-Linn ist für uns eine behindertenfreie Zone“, meint einer der Rollstuhlfahrer. Eva Staudacher weist darauf hin, dass es ähnliche Probleme auch am Weidenbruchweg gebe. „Auch zu kurze Grünphasen sind für ältere oder gehbehinderte Fußgänger ein Ärgernis. Denn sie können nicht schnell genug die andere Seite erreichen“, stellt die frühere SPD-Ratsfrau fest.

Auch das notiert Martin Lothmann. Er nimmt eine stattliche Liste von Mängeln und Anregungen mit zurück ins Stadthaus.

Wie schätzen Sie den Zustand des Pflasters in Linn ein? Sagen Sie Ihre Meinung am WZ-Mobil. Es steht amMittwoch von 16 bis 17 Uhr auf dem Andreasmarkt in der Linner Altstadt. Wer verhindert ist, schicke ein Fax an 855-2824 oder eine Mail an stadtteile@wz-krefeld.de