Überschwemmungsgefahr Angst am Hausbend vor dem nächsten Regen

Nach Niederschlägen steht die Straße unter Wasser. Der Bau eines Kanals ist laut Stadt nicht vorgesehen.

Foto: abi

Krefeld. Jetzt ist wieder Regen angesagt. Wenn der stärker ausfällt, weiß Hubert Horster, was dann passiert: „Dann steht die Straße Hausbend wieder auf einem 300 Meter langen und drei Meter breiten Stück unter Wasser. Es steht so hoch, dass die Fußgänger auf dem Bürgersteig von jedem vorbeifahrenden Auto komplett nass gespritzt werden“, ärgert sich der engagierte Bürger.

Zuletzt sei das im März der Fall gewesen. Nach dem damaligen Dauerregen sei es am Bruchfeld in Linn richtig schlimm gewesen. Der Kanal sei einfach nicht mehr ausreichend, ärgert sich Horster. Dazu sagt Stadtsprecher Dirk Senger: „Im Bereich der Straße Hausbend, Kreuzung Am Bruchfeld, wird das anfallende Regenwasser über Senken in sogenannte Sickerschächte abgeführt. Diese Schächte sind nach jahrzehntelangem Gebrauch versottet und hierdurch in ihrer Abflusskapazität begrenzt.“

Neue Sickerschächte dürften aus umwelttechnischen Gründen aber nicht mehr hergestellt werden, berichtet er weiter. Ein ausreichend dimensionierter Kanal bestehe an dieser Stelle nicht. „Der Fachbereich Tiefbau beauftragt erneut die Reinigung der Schächte. Dadurch gehen wir von einer Verbesserung an dieser Stelle aus, sofern sich im Rahmen der Säuberung keine neuen Erkenntnisse über den Zustand der Abflusskapazität ergeben.“ Der Bau eines Kanals sei an dieser Stelle zurzeit nicht vorgesehen, erläutert Senger weiter.

Unterdessen will aber auch die Politik das Thema Überschwemmungen behandeln. Die FDP hat beantragt, es in der nächsten Sitzung des Stadtrates zu diskutieren. Die Verwaltung soll nach dem Willen der Liberalen eine „Handlungsstrategie für den Umgang mit Starkregen“ entwickeln.

In der Begründung führt Fraktionsvorsitzender Joachim C. Heitmann an, dass sich seit geraumer Zeit die starken Regengüsse auch in Krefeld häufen, die zum Teil zu schweren Überschwemmungen und Sachschäden führen. Deshalb sollte der Umgang mit Niederschlagswasser schon in Bebauungsplanverfahren Berücksichtigung finden. Städtischer Abwasserbetrieb und die Feuerwehr sollen laut Antrag der Liberalen auf Katastrophenabwehr eingestellt werden und Betroffene mit Informationsmaterial versorgt werden. cf/rb