WZ-Mobil zum Rhein-Münsterland-Express RE 7-Verspätungen stoßen auf Unverständnis

In zahlreichen Leserbriefen und am WZ-Mobil beschweren sich die Bürger darüber, ohne vorher informiert worden zu sein, in Neuss einfach vor die Tür gesetzt worden zu sein.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der RE 7 sorgt immer wieder für Ärger, in dem er nicht bis Krefeld fährt sondern seine Gäste schon in Neuss oder Meerbusch aussteigen lässt, um die Verspätung wieder aufzuholen. Dieses Verhalten löst Unverständnis aus und die Bürger sind sich einig, dass es so nicht weiter gehen kann.

„Das Problem mit den Verspätungen ist schon lange bekannt, nur die Politik hat scheinbar kein Interesse daran, etwas zu ändern“, sagt Hans Wagner. „Allerdings ist das kein Problem der Deutschen Bahn, sondern des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Und wenn National Express die Linie übernimmt, wird der Service noch mieser werden.“

Karl-Heinz Nix ist wegen einer Behinderung auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen und ärgert sich regelmäßig über den RE 7: „Die Unzuverlässigkeit des Zugs ist ein massives Problem, ich verpasse häufig meine Anschlüsse. Es müsste eine Taktverdichtung geben oder es sollte — wie früher — ein zweiter Zug in Krefeld bereit stehen, der die Verspätung abfangen kann.“

„Ich bin von Neuss aus mit dem Fahrrad schneller in Krefeld als mit dem RE 7“, sagt Dieter Geldermann. „Der Zug bummelt durch die Walachei und wenn man in Neuss rausgeschmissen wird, dauert es mit einer alternativen Route länger, als wenn man eine Stunde auf den nächsten Zug wartet. Mir ist das auch schon passiert.“

„Das ist einfach eine Frechheit“, empört sich Viktor Klotz. Er nimmt lieber das Auto nach Köln. So kann er sich sicher sein, Termine einhalten zu können. Michael Gärtner macht seinem Ärger auf der WZ-Homepage Luft: „Holt die Entscheidungsträger in den RE 7 und dann sollen sie täglich von Köln kommend in Neuss aussteigen und gucken wie sie nach Hause kommen. Dann wird doch alles besser.“

Georg Dubbert wendet sich in einem Leserbrief an die WZ-Redaktion: „Ich kann nachvollziehen, dass die Bahn bei größeren Verspätungen den Zug vorzeitig wenden lässt. Billigen tu ich das ganze nicht. Mangels Alternativen und nicht vorhandenen Informationen stehen die Fahrgäste da und wissen nicht weiter. Abhilfe kann nur ein halbstündiger Takt bringen. Eine andere Möglichkeit wäre den Zuglauf zu trennen.

Martin Struck wäre gerne zum WZ-Mobil gekommen, allerdings schaffte es der RE 7 um 17.42 Uhr von Köln wieder einmal nur bis Neuss: „Im März ist die von mir geplante Zugnutzung sieben Mal ausgefallen. Auf mehrere Beschwerdeschreiben hin erhielt ich eine unverschämtes Floskelschreiben. Damit wird auch dem gutwilligsten Kunden signalisiert, dass die DB Regio NRW absolut kein Interesse an den Bahn-Nutzern hat.“

„Ich war auch schon ein paar Mal von dem Ausfall des RE 7 betroffen, zum Glück aber auf dem heimweg, so dass kein Zeitdruck da war“, berichtet Helga Schmitz. „Für die Pendler ist die Praxis der Bahn absolut unmöglich. Meines Erachtens nach müsste sich da auch mal die Politik mit Nachdruck einschalten.“

Michael Heussen wünscht sich eine halbstündige Verbindung nach Köln: „Manchmal muss ich zwei Stunden warten, weil ein Zug ausgefallen ist. Das hängt auch mit der merkwürdigen Streckenführung des RE 7 zusammen, der in einer großen Kurve von Krefeld über Köln nach Münster fährt.“

Auch Thomas Kulpa hat einen langen Leserbrief an die Redaktion geschrieben: „Seit über 20 Jahren nutze ich als Berufspendler die Bahnstrecke zwischen Krefeld und Köln und habe in dieser Zeit so einiges erlebt, inklusive Zwangsaufenthalten in Neuss und Meerbusch. Die Bahn versucht, auf dem Rücken ihrer Kunden Verspätungen zu verringern. Dass dies zu erheblichen Beeinträchtigungen der Betroffenen führt, ist den Entscheidern offensichtlich egal. Hinzu kommt die katastrophale Kommunikations-Politik der Deutschen Bahn. Es gibt keine Informationen.“

Paul Stütgens hat ebenfalls schon einige Male unter der Verlässlichkeit der Linie gelitten, wie er in einem Fax schildert: „Ich würde mich über eine Taktverdichtung freuen. Zusätzlich sollte darauf hingewiesen werden, dass wegen Verspätungen der Krefelder Hauptbahnhof nicht mehr erreicht werden kann. Stattdessen sollte dann der Düsseldorfer Hauptbahnhof angefahren werden, denn von dort aus kann man in der RE 10 umsteigen, wer in den Osten Krefelds will könnte in Duisburg Hauptbahnhof umsteigen und ortskundige können die U-Bahnlinien 70 und 76 in die meisten Stadtteile nehmen.

„Krefeld ist abgehängt“, ist sich Inge Schürmann sicher, die jeden Tag von Krefeld nach Köln pendelt. „Mittwoch und Donnerstag sind wieder unzählige Züge ausgefallen und auf der Website war von der Verspätung nichts zu sehen. Laut der Leitstelle gab es Weichenstörungen in Krefeld, allerdings konnte der Zug ab Düsseldorf bis Krefeld fahren. Da denkt man sich dann seinen Teil.“

„Die Bahn macht dieses Spiel schon seit Jahren mit Krefeld und trotz zahlreicher Beschwerden erfolgte bisher keine Reaktion“, beschwert sich Matthias Melcher in einem Leserkommentar auf der WZ-Homepage. „Man kann Krefeld doch nicht einfach regelmäßig auslassen, vor allem nicht jedes Mal mit der Begründung, die Lok sei defekt.“

Die eigenwillige Streckenführung macht auch Klaus Hegmanns zu schaffen: „Ich kann es nur als absurd bezeichnen, dass die RE 7 über Köln nach Münster-Rheine fährt. Unbegreiflich, welche Planer das am Werke waren. Es gab Zeiten, da fuhr der D-Zug nach Köln und weiter nach Kreuztal. Ein Angebot Krefeld in Richtung Bonn hätte mehr Sinn.

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