IC fährt gegen Baum: Passagiere stranden in Leichlingen
Auf der Strecke Köln-Wuppertal kam es gestern zu einem Unfall, der auch am Wochenende noch Auswirkungen auf den Zugverkehr haben wird.
Leichlingen. Ein Zugunfall in der Nähe von Leichlingen hat gestern zu Ausfällen und Umleitungen im Bahnverkehr der ganzen Region geführt. Das Unglück ereignete sich gegen 5.25 Uhr auf der Strecke Köln-Wuppertal. In Nähe des Hülserwegs war ein Baum auf eine Oberleitung gefallen. Der Zugführer des sich nähernden IC Köln-Dresden habe noch versucht abzubremsen, teilten Rettungskräfte mit. Der Zusammenprall war jedoch nicht zu verhindern. Die Oberleitung riss ab, der Zug war ohne Strom. Auch das Führerhaus wurde beschädigt.
Die 20 Fahrgäste blieben unverletzt. Sie warteten bis 7.20 Uhr im Zug, bis ausreichend Taxis in der Nähe der Unfallstelle bereitstanden, um die Passagiere nach Köln und Dortmund zu bringen. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen halfen dem Notfallmanager der Bahn bei der Evakuierung des Zuges. Dazu mussten die Passagiere über eine steile Treppe am Bahndamm nach unten zu einem Feldweg geleitet werden. Bis Mittag war die Zugstrecke in beide Fahrtrichtungen gesperrt, gegen 13 Uhr wurde das erste Gleis wieder freigegeben. Wie die Bahn mitteilte, musste zunächst der Mast der Oberleitung repariert werden. Der Fernzug wurde mit einer Diesellok abgeschleppt.
Der Fernverkehr auf der Strecke Köln-Wuppertal wurde über Düsseldorf umgeleitet. Nach Auskunft der Pressestelle von National Express, welche den Regional-Express 7 und die Regionalbahn 48 betreibt, wurde der Bahnhof Leichlingen während der Aufräumarbeiten nicht angefahren. Ein Ersatzverkehr habe am Morgen nicht eingerichtet werden können, da wegen des Schülerverkehrs keine Busse zur Verfügung standen, hieß es.
Das Unternehmen verwies auf die Linienbusverbindungen nach Opladen mit Umstieg am Busbahnhof Leichlingen. Züge ab Opladen wurden über Düsseldorf umgeleitet. In der Gegenrichtung fuhren RB 48 und RE 7 von Vohwinkel über Düsseldorf nach Opladen. An den Bahnhöfen Solingen, Haan und Haan-Gruiten gab es Verbindungen nach Düsseldorf.
Zu den Fahrgästen, die von den Folgen des Unfalls betroffen waren, gehört auch Miriam Eid. Sie war von Düsseldorf nach Opladen unterwegs, wartete jedoch in Haan-Gruiten vergeblich auf ihren Anschlusszug. „Stattdessen wurde uns mitgeteilt, wir sollten den Zug nach Wuppertal-Hauptbahnhof nehmen.“
Dort angekommen, wartete sie gemeinsam mit vielen anderen Fahrgästen auf weitere Informationen. „Das Ganze war nicht gut organisiert“, lautet ihr Fazit. Ansagen und Anzeigen hätten für zusätzliche Verwirrung gesorgt, einige Menschen seien in falsche Bahnen gestiegen. „Einige Züge fuhren gar nicht, andere hielten nicht an, sondern fuhren direkt weiter nach Köln“, schildert Eid die Zustände. Schließlich sei sie mit einem umgeleiteten Zug über Düsseldorf nach Opladen gekommen. „Ich war etwa drei Stunden unterwegs“, sagte sie. „Normalerweise dauert es eine Dreiviertelstunde.“
Auch heute und morgen müssen Fahrgäste des RE 7 und der RB 48 mit Einschränkungen wegen Bauarbeiten rechnen. Der RE 7 aus Richtung Rheine endet bereits in Solingen Hbf, aus Krefeld/Neuss kommend enden die Züge in Köln Messe/Deutz. Es wird Ersatzverkehr angeboten. Die RB 48 verkehrt zwischen Solingen Hbf und Deutz samstags nur im 60-Minuten-Takt.