Geburtstagsfeier mit Spektakel

Die Freiwillige Feuerwehr des Stadtteils ist 40 Jahre alt geworden. Die Besucher konnten beeindruckende Übungen bestaunen.

Foto: Andreas Bischof

Oppum. Der Fahrer eines Kleinwagens sitzt bewusstlos auf seinem Sitz. Durch einen Unfall haben sich beide Türen des Pkw verkantet. Mit lautem Martinshorn kommt die Freiwillige Feuerwehr Oppum angerauscht. Mit dem sogenannten Glasmanagement werden die Scheiben des Unfallautos zerstört. Bei den Seitenfenstern ist nur ein leichtes Knacken zu hören, dann zerspringen die Scheiben. Bei der Frontscheibe müssen zwei Feuerwehrmänner mit der Glassäge des Werkzeugs Hand anlegen.

Um den Unfallfahrer möglichst unbeschadet aus dem Wagen zu schaffen, wird dieser schließlich in wenigen Minuten zum Cabrio. Mit einer mächtigen Hydraulikschere werden dazu drei Säulen des Fahrzeugrahmens gekappt. Dann können die Einsatzkräfte das Dach des Wagens mit Hilfe einer Brechstange nach hinten klappen — wie bei einer Ölsardinendose.

Schon während der Befreiungsaktion wird der Fahrer durch zwei Sanitäter versorgt. Und schließlich noch im Auto auf einer Liege fixiert und zum Rettungswagen gebracht. Nach einer knappen halben Stunde ist der Einsatz vorbei. Dieser war glücklicherweise nur eine Schauübung. Die zahlreichen Zuschauer sind beeindruckt.

Besonders für die kleinen Besucher war der Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr Oppum ein Grund für glänzende Augen. Neben den Schauübungen, gab es auch für Kinder die Chance, in den Löschfahrzeugen Platz zu nehmen und die Sirenen heulen lassen.

Ähnlich hat es auch für Tim Vois angefangen. Seit einem halben Jahr ist er bei der gemeinsamen Jugendfeuerwehr der Stadtteile Fischeln, Gellep-Stratum, Uerdingen und Oppum dabei. „Mich faszinieren Technik und Fahrzeuge. Außerdem war das schon immer ein Kindheitstraum von mir“, erzählt der 16-Jährige.

Ganze vier Jahre hat Tim darauf gewartet, Mitglied der Jugendfeuerwehr zu werden. Er musste sich auf eine Warteliste setzen lassen, denn die Plätze sind begehrt. Auch er wird das Jubiläum nicht so schnell vergessen. Der 16-Jährige durfte bei einer weiteren Übung das erste Mal zeigen, was er kann: Den Vollbrand einer Miniatur-Holzhütte zu löschen. „Ich war schon aufgeregt, aber es hat super geklappt“, sagt Tim Vois.

Mehr Erfahrung hat Michael Hoffmann. Er ist das einzige noch aktive Gründungsmitglied der Löschgruppe Oppum, die 1974 noch in einer Gaststätte ihre Zentrale hatte. „Am Anfang waren wir 18 Leute“, sagt der 58-Jährige Hauptfeuerwehrmann. Diese hatten am Anfang nicht nur keine eigene Wache, auch ein Fahrzeug fehlte in den ersten Jahren. Im Einsatzfall musste die Berufsfeuerwehr ihre Kameraden bei der Gaststätte an der Kuhleshütte einsammeln.

Bis zu einer halben Stunde konnte es dauern bis die Gruppe einsatzbereit war. „Fünf Leute hatten Funkempfänger, die restlichen wurden per Telefonkette benachrichtigt“, erinnert sich Hoffmann. Sein Sohn weiß, dass das heute mit neuer Technik und zentral gelegener Wache schneller geht. „In drei Minuten sind wir einsatzbereit“, sagt Hauptbrandmeister Tobias Hoffmann. Der 34-Jährige sei „gefühlt schon immer“ bei der Freiwilligen Feuerwehr dabei gewesen.