Löschen wie die Vorfahren

Sieben Feuerwehrformationen werden am kommenden Sonntag historische Handdruckspritzen präsentieren.

Foto: Dirk Jochmann

Linn. Heutzutage werden Brände mithilfe hochmoderner Löschfahrzeuge bekämpft. Aber wie wurde ein Feuer vor mehreren hundert Jahren gelöscht? In Zeiten vor Strom und Hightech war — neben dem Wasser — die bloße Muskelkraft das wichtigste Werkzeug zur Brandbekämpfung. Eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit bietet der Historische Löschzug Linn am Sonntag, 18. Mai, ab 10 Uhr, an. Befreundete Löschgruppen werden an diesem Tag bei einem Wettbewerb für historische Handdruckspritzen an der Burg Linn gegeneinander antreten.

„Sieben Formationen haben zugesagt und werden uniformiert und mit ihren historischen Spritzen in der Vorburg erwartet“, erklärt Theo Tissen, Pressewart des Linner Löschzuges.

Während des ganzen Tages kann das Publikum sich informieren, wie das Feuerlöschwesen im 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Außerdem stellt der Sponsor der Veranstaltung historisches Löschgerät aus, das im privaten Bereich zum Einsatz kam.

Der Linner Löschzug wird auch seinen eigenen Spritzenwagen von 1860 vorstellen — er ist noch im Originalzustand und voll funktionsfähig.

Der Wettkampf der historischen Löschgruppen besteht aus zwei Aufgaben, bei denen die Fähigkeiten im Umgang mit dem alten Gerät zu zeigen sind. „Die erste ist eine Geschicklichkeitsübung, die Brandmeister-Kaltwasser-Schaukel. Die andere Aufgabe ist das Löschen eines fiktiven Dachstuhlbrandes, bei dem es vor allem um Geschwindigkeit geht“, erklärt Tissen.

Bewertet werden unter anderem die Ausführung der Übungen und der Originalzustand der Pumpen, Gerätschaften und Uniformen. Die Punktevergabe übernimmt ein Schiedsrichterteam der Freiwilligen Feuerwehr Gellep-Stratum, unterstützt von Rainer Merkens vom Feuerwehrmuseum Erkelenz. Die 17 Mitglieder des Linner Löschzuges werden als Veranstalter selbst nicht teilnehmen: „Wir wollen ja nicht ständig gewinnen“, sagt Tissen lachend.

Gerade für Familien mit Kindern bietet sich der Besuch der historischen Veranstaltung an, bei der man historische Feuerwehren hautnah erleben kann. Der Eintritt ist kostenlos. Zusätzlich findet am Sonntag der Museumstag statt: Der Eintritt in die Linner Museen ist frei und kann gut mit der Feuerwehr-Veranstaltung kombiniert werden.