Ärger Ratten an Spielplatz in Krefeld sorgen für Aufregung
Krefeld · Ratten am Spielplatz: Auch ein Jahr nach einem Hilferuf gibt es immer noch eine Plage. Betroffene in Krefeld haben eine Vermutung.
Auch ein halbes Jahr nach dem Hilferuf der Spielplatzpaten am Moritzplatz ist das Problem der Rattenplage nicht gelöst. Noch immer vermehren sich rund um die Kinderecke mit Schaukel und Klettergerüst die Tauben und Nager. Der Grund: Sie finden weiterhin ausreichend Futter und auch Rückzugsmöglichkeiten auf und neben der Fläche an der Hülser Straße gegenüber von der Pauluskirche. „Ganz aktuell habe ich gehört, dass derzeit beispielsweise eine Frau mit ihrem Wagen am Moritzplatz hält, den Kofferraum voll mit Taubenfutter und das tütenweise verteilt, auch an den Schluffgleisen“, erzählt Gisela Klaer, Bürgermeisterin und Mitglied der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Nord.
Sie hatte den Paten Christoph Schmitz, Nicole und Carsten Intveen im November Unterstützung zugesagt. Eine Anfrage der SPD ging an die Verwaltung. Die Stadt sollte klären, was vor Ort getan werden könnte – gegen das verbotene Taubenfüttern, gegen die Müllsünder, in deren Abfällen die Tiere auch etwas zu fressen fanden, und gegen die Verstecke. Eine der Fragen war, wie das Fütterungsverbot für Tauben wirksam durchgesetzt werden könne. „Die Verwaltung wurde aufgefordert, ein Konzept vorzustellen. Wir müssen da dran bleiben. Deshalb unsere erneute Aufforderung“, erklärt Klaer den zweiten Antrag in dieser Sache in einem halben Jahr.
Relativ kurzfristig waren im vergangenen Jahr noch die kleinen Büsche in den Grünstreifen am Spielplatz gestutzt worden. Mittlerweile ist dort Rasen gesät. An der Seite zur Girmesgath stehen allerdings weiter Sträucher. Der Kammerjäger war sowieso alle vier Wochen gerufen worden und legte sein Gift in Löchern und der Kanalisation aus.
Der Moritzplatz ist viel genutzt. Nach dem vergangenen Wochenende lag „überall Müll herum“, sagt Klaer, die häufig mit dem Fahrrad an dieser Stelle vorbeikommt. Freiwillig kümmern sich die Paten schon um vieles, kehren Sand zurück in die Kästen oder fegen Laub weg, bauen im Sommer zum Beispiel kleine Schwimmbecken auf. Der Müll ist ihnen allerdings ein Dorn im Auge. Sie sammeln ihn zwar zähneknirschend ein. Bis zu zehn Abfallsäcke kommen nach Tagen mit besonders vielen Platzbesuchern zusammen. Aber das gehört nicht zu ihren Aufgaben als Paten. Und mit den Menschen vor Ort zu sprechen, habe bisher nicht geholfen, sagen die Paten. Selbst die Eltern, deren Kinder hier spielen, ließen fallen, was sie nicht mehr bräuchten. Sie sähen sich nicht in der Verantwortung, wollten aber auch die Ratten nicht neben ihren Kindern rumlaufen haben.
Am vergangenen Wochenende waren die Spielplatzpaten nicht im Einsatz. Sie hatten selbst eine Familienfeier. Und schon war der Platz wieder zugemüllt.