Seit zehn Jahren aktiv für das Bismarckviertel

Mit einem Rückblick feiern die Mitglieder das Bestehen der Bürgergemeinschaft Bismarckviertel.

Krefeld-Cracau. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens und der Jahreshauptversammlung der Bürgergemeinschaft Bismarckviertel hat Vorsitzende Carla Kaiser mehrere Spenden übergeben, die von den Mitgliedern gesammelt und bei Veranstaltungen eingenommen wurden.

Über je 1000 Euro freuten sich der Kinderschutzbund, die Bismarck-Grundschule und das Gymnasium am Moltkeplatz. Die Gemeinschaftsgrundschule will dafür Unterrichtsmittel für lernschwache Kinder anschaffen, das Gymnasium möchte hochwassergeschädigte Sportgeräte ersetzen.

6500 Euro legt die Gemeinschaft sogar auf die Summe des städtischen Etats drauf, damit die im vergangenen Oktober gefällten 16 Kastanien an der Dürer Straße nicht durch schmächtige, sondern bereits kräftige junge Blumeneschen ersetzt werden können. Auch bei der Neugestaltung des Bismarckplatzes wollen sich die streitbaren Bürger nicht mit der Billiglösung zufrieden geben.

Vielmehr kämpfen sie darum, dass dort die teureren Original-Basalt-Pflastersteine verlegt werden. „Der Platz war früher einer der schönsten in Krefeld und wurde dann dem Verkehr geopfert“, berichtet Götz Waninger. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende verdeutlichte in einem Rückblick die interessante Geschichte des Viertels, das zur Zeit der Seidenbarone ein Industriegebiet mit Seidenweberfabriken war.

Da die Fabrikanten dort auch wohnten, entstanden prachtvolle Bauwerke, Alleen, Parks und Gärten, von denen die Anwohner heute noch profitieren. So auch der Veranstaltungsort des Vereins, das Haus Leyental.

Auch Almuth Spelberg vom Grünflächenamt ging in ihrem Vortrag auf den Schlosspark-Charakter des Hauses und die frühhistorische Entwicklung der Grünanlagen ein. Sie erläuterte das Netzwerk aus Grünverbindungen und Plätzen entlang Bismarck- und Hohenzollernstraße, Jentgesallee und Kaiserpark sowie die Entstehung der „Schmuckplätze“ wie Bismarck- und Moltkeplatz, die einst zur Erholung der Stadtbevölkerung angelegt wurden. Leider hatte Spelberg auch die schlechte Nachricht dabei, dass die Stadt bei der Grünflächenpflege kräftig sparen will (die WZ berichtete).

Die Zeiten der Bürgergemeinschaft mit heute stolzen 450 Mitgliedern waren nicht immer rosig. Jörg Weißmann, ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins, berichtete über schwere Wehen bei der Wiedergeburt vor zehn Jahren. Und zog anhand von Beispielen humorvoll Bilanz über das Zusammenwachsen der Gemeinschaft zu einem Verein, der sich heute für die Umsetzung des Bürgerwillens engagiert, sich aber auch für die Themen Umwelt, Landschaft, Denkmalschutz, Kunst, Kultur und Veranstaltungen einsetzt.