Wohnen Wirrwarr um alte Kaserne
Krefeld · Der Bürgerverein Kempener Feld ist erbost: „Warum lässt man ein so wichtiges Bauprojekt so schludern?“
Die Geschehnisse um die Kaserne an der Kempener Allee bleiben auch nach einem Bericht der Stadtverwaltung in der Bezirksvertretung Nord weiter mysteriös. Wie von der WZ berichtet, gibt es ein Exposé einer Immobilienfirma, das den Schluss nahelegt, dass der Investor das Areal veräußern will. Die SPD hatte daraufhin per Antrag um den aktuellen Stand gebeten. Aus dem Rathaus hieß es nun am Mittwoch, dass bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2019 mit dem Umbau der ersten denkmalgeschützten Mannschaftsgebäude begonnen werden soll. Seit Mitte 2018 laufe das Bauantragsverfahren für die erste dieser Immobilien mit 41 Wohnungen. Die Bauanträge „für zwei weitere Mannschaftsgebäude folgen noch in diesem Jahr“.
Stadt: Gelände im Eigentum von drei Projektgesellschaften
An der Art der Pläne habe sich nichts geändert. Das Entwurfskonzept, wie es 2015 und in der Bürgerbeteiligung im Februar 2017 vorgestellt worden sei, werde „weiterverfolgt“. Auch ein Jugendgästehaus, ein Bürger- und Jugendzentrum und eine Kindertagesstätte seien „zum aktuellen Zeitpunkt unverändert Bestandteil der Planung“. Was die Besitzverhältnisse angeht: Laut Stadt liegt das Gelände „weiterhin im Eigentum der drei Projektgesellschaften, die das Gebiet von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erworben haben“. Allerdings sei es, weil sich der Projektverlauf aus verschiedenen Gründen verzögert habe, bislang nicht möglich gewesen, „entsprechende Partnerfirmen zu binden“, wie man es seit dem Kauf 2015 beabsichtigt habe. Diese „Bestrebungen“ würden nun weitergeführt, „da beabsichtigt ist, das Projekt voraussichtlich 2019 zu beginnen“. Nur ein Kopfschütteln hatte zu dieser Aussage Ludwig Schiffmann, Vorsitzender des Bürgervereins Kempener Feld, übrig. Er hatte sich schon in der Einwohnerfragestunde Luft gemacht. „Das sollte alles schon 2017 passieren“, sagte er und kritisierte das nach seiner Meinung mangelnde Tempo und Engagement der Bauerwaltung. „Es gibt zu wenig Wohnraum. Warum lässt man ein so wichtiges Bauprojekt so schludern?“, schimpfte Schiffmann. „Das einzige, was man hier sieht, ist Wildwuchs. Bald ist die Hecke so dick, dass sie unter die Baumschutzordnung fällt.“