Anwohner: Lärmschutz gegen Eisernen Rhein
Bei der CDU fordern Bürger genaue Messungen und leisere Züge auf der Bahnstrecke.
Linn. "Warum lässt der Staat es zu, dass die Bahn von Holzschwellen auf laut dröhnende Betonschwellen umrüstet?", "Gibt es ein Gutachten, das die Auswirkungen des Bahnlärms auf die menschliche Gesundheit beschreibt?", "Ist es wirklich wahr, dass die Anzahl der Züge von heute 35 auf 76 im Jahr 2020 steigen wird?"
Viele Fragen und oft großes Unverständnis äußern Besucher beim Bürgergespräch der CDU, Ortsverband Linn. Die erste Antwort kann Jürgen Wettingfeld, der planungspolitische Sprecher der Partei, auch nicht geben. Zur Frage nach dem Gutachten: "Es gibt bisher keine Messungen, nur Berechnungen aufgrund von Modellen. Wir wollen jetzt das Gutachten eines Sachverständigen haben, der vor Gericht anerkannt ist."
Dass die Immissionswerte an der Schiene genau ermittelt werden sollen, hat der Rat der Stadt im Februar beschlossen. Kommentar eines Anwesenden: "Wenn Nachbars Hahn kräht wird auch gemessen." Heidrun Hillmann, Vorsitzende der CDU-Linn: "Es ist erwiesen, dass Lärm zu Herz- und Kreislaufproblemen führt."
"Wenn die Anzahl der Züge derart ansteigt, fahren im Jahr 2020 genau sechs Züge in der Stunde, bei einer Länge von bis zu 800 Metern bedeutet das Dauerbelastung", so ein Bürger. Und ein anderer: "Wir werden jetzt schon sehr oft in der Nacht durch die Züge wach und fallen fast aus dem Bett."
Wettingfeld stellt Schallschutzwände vor, die zur Gleisseite lärmabsorbierend gestaltet sind und plädiert dafür, dass Waggons ,aus Kaisers Zeiten’ vom Gleis müssen. "Alte Züge machen Lärm und schädigen die Schienen." Außerdem müssten die Züge mit Verbundstoffbremsen, der so genannten K-Sohle, ausgerüstet werden. "Sie halbiert die Geräusche."
Besonders hoch ist der Geräuschpegel an den Brücken. Diese Bauwerke sorgen auch bei der Erweiterung der A 57 für Probleme. Wettingfeld befürchtet, dass bei einer Erweiterung der Brücken auf sechs Spuren mit Baustellen bis zu 15 Jahren gerechnet werden müsse.