Bayer-Seppl jagt Hotzenplotz

Am Montag beginnt der Vorverkauf für das Weihnachtsmärchen. Ein Probenbericht von der Laiengruppe.

Uerdingen. Vor der Bühne im Erdgeschoss schwingt Räuber Hotzenplotz die Peitsche. Dazu schmettert der Bösewicht das Lied von "Borstenvieh und Schweinespeck” aus der Operette "Der Zigeunerbaron”.

Im Baytreff an der Duisburger Straße herrscht Hochbetrieb: Sieben kleine "Wildschweine" bewegen sich zum Takt auf Rollern, Skatern und mit Hula-Hoop-Reifen. Eine Etage höher kreischt die Säge bei den Kulissenbauern, flitzen die Nähnadeln der Schneiderinnen durchs Kostüm. Die Laienspielgruppe Bayer Uerdingen probt emsig fürs Weihnachtsmärchen. "Räuber Hotzenplotz" heißt es in diesem Jahr. Frei aufgeführt nach Otfried Preußler.

Die Wildschweine heißen Flinky, Pinky oder Stinky. Mit Lars und Grit Eberlein und Roland Lipski agieren drei neue Akteure im Vorschulalter. "Die Kinder wachsen so in ihre Rolle hinein”, erläutert Gisela Erkens, die Schriftführerin der Laienspielgruppe.

Mitarbeiter von Bayer, Freunde und Familienmitglieder sind vor und hinter der Bühne mit Eifer dabei und sorgen dafür, dass das 55. Märchen erfolgreich wird. "Meist sind es Wiederholungstäter, die Jahr für Jahr eine schöne Geschichte auf die Bühne bringen", sagt Erkens. Auch Hermann-Josef Münker, der frühere Vorsitzende, schaut am Probentag vorbei und bestätigt: "Viele machen seit Jahrzehnten mit."

Hier die Geschichte: Räuber Hotzenplotz (Udo Quade) versetzt das ganze Dorf in Angst und Schrecken; auch den Wachtmeister Dimpfelmoser (René Quade), der Hotzenplotz ja gerne fangen würde - wenn er nichts Wichtigeres zu tun hätte... Nachdem Hotzenplotz Großmutters (Gisela Erkens) Kaffeemühle gestohlen hat, beschließen Kasper (Simon Quade) und Seppel (Malte Bringsken), den Räuber selbst zu stellen.

Während unten gesungen und getanzt wird, schwingen die Bühnenbildner oben den Hammer. Die Kulissen aus Holz und Pappe lassen schon die Räuberhöhle erkennen. Und eine geheime Schatztruhe ist schon fast fertig.

Martina Bartsch-Bringsken und Emilia Krzykalla sind für die Kostüme zuständig. Unter der Nähmaschine bauschen sich die Stoffe. "Bei uns ist es genau so wie im richtigen Theater”, sagt Münker. "Zur ersten Vorstellung ist die Farbe gerade trocken."