Einbrecher: Oppumer wollen Ganoven den Fluchtweg abschneiden
Einbrecher nutzen den Wirtschaftsweg, um schnell das Weite zu suchen. Nach dem Ausbau der Raststätte soll das Vergangenheit sein, hoffen Bürger.
Oppum. Mit der dunklen Jahreszeit kommen sie wieder häufiger: Einbrecher, die darauf aus sind, in Windeseile lange Finger zu machen. Ganze ausländische Banden fliegen manchmal ein und verüben in kurzer Zeit Serieneinbrüche, um mit ihrer Beute gleich wieder das Weite zu suchen.
Davon können vor allem die Krefelder ein Liedchen singen, die - aus Sicht der Einbrecher - verkehrsgünstig gelegen wohnen. Etwa die Forstwalder, die es nicht weit zur A44 haben, und die Traarer an der A57.
Gebeutelt fühlen sich auch die Menschen in der Heinrich-Klausmann-Siedlung in Oppum. Und der Vorsitzende des Bürgervereins "Pro Oppum", Jürgen Wettingfeld, weiß auch warum: "Der Grund ist die gute Anbindung an die Raststätte Geismühle."
Gerade mal 800 Meter liegen zwischen Brücke Böttershof und dem Wirtschaftsweg am Autobahn-Parkplatz, hat er auf Luftaufnahmen nachgemessen. Ideale Voraussetzungen für Kriminelle, um schnell das Weite zu suchen.
Die Einbrecher sollen teilweise ganz schön dreist vorgehen. So kennt Wettingfeld die Erzählung, dass Bewohner hinten im Garten grillten, während vorne das Haus ausgeräumt wurde.
"Bei uns gibt es immer wieder Einbruchsserien", sagt der Vereinsvorsitzende, der auch CDU-Ratsherr ist und sich in seiner Partei dafür stark macht, den Kriminellen im Oppumer Süden das Handwerk zu erschweren.
Diese Hoffnung könnte beim geplanten Ausbau des Raststättenbereichs erfüllt werden. Eine noch recht neue Variante sieht nämlich vor, Lärmschutzwall oder -wände in Richtung Strümp so weiterzubauen, dass es keine direkte Verbindung mehr zum Wohngebiet gibt.
"Ich weiß, dass der Weg gerne auch als willkommene Abkürzung benutzt wird", sagt Jürgen Wettingfeld. Das allerdings ist ja ohnehin verboten. Die Bewohner der Heinrich-Klausmann-Siedlung - schätzungsweise 1500 Menschen leben dort - hoffen schlicht darauf, dass einfach ein Weg wegfällt, auf dem schnell abgehauen werden kann.
Dass die Verbindungsstraße zur Raststätte der ideale Fluchtweg ist, bestätigt auch Polizeisprecher Dietmar Greger (Foto). Allerdings betont er, dass die Heinrich-Klausmann-Siedlung kein Schwerpunkt in Sachen Einbrüche sei. Etwa 600 gebe es pro Jahr, 80 Prozent der Taten würden im Innenstadtbereich begangen.
"Das sind in der Regel Ladenlokale und Arztpraxen. Meist handelt es sich um Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen", sagt Greger. Es werde dort überwiegend nachts zugeschlagen.
Eher tagsüber würden hingegen die außerhalb liegenden Wohngebiete heimgesucht - nicht selten von professionellen Banden. Und die seien in der Tat darauf aus, möglichst schnell zu verschwinden.
"Die Anschlussstelle Oppum liegt ja auch nicht allzu weit entfernt. Dort könnten Straftäter auch schnell in die andere Richtung flüchten", so Greger.