A 57 – die Taktik für einen Tunnel
Stadt: Nur mit klarer Mehrheit wird Krefeld ernst genommen.
Oppum. Kommt die Tunnel-Trog-Lösung beim Ausbau der A 57 oder wird es am Ende eine Schallschutz-Wand richten? Auf diese Kernfrage hatten sich die Bezirksvertreter Oppum-Linn bei ihrem Kaminabend eine Antwort der Stadtverwaltung erhofft.
Doch Baudezernent Thomas Visser verwies auf die nächste Ratssitzung am 11. Dezember, auf der die endgültige Entscheidung fallen soll. Für die Verwaltung gelte bis dahin der mehrheitlich gefasste Beschluss für die Tunnel-Trog-Lösung.
Zuletzt hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Fabel diese Entscheidung in Frage gestellt. Auch wenn sich Visser nicht zur umstrittenen Situation äußern wollte, gab er den Stadtrat-Mitgliedern doch einen Rat mit auf den Weg:
"Wofür auch immer Sie sich im Rat entscheiden. Achten Sie darauf, dass Sie eine möglichst große Mehrheit und Einmütigkeit erzielen, wenn Sie in Bund und Land ernst genommen werden wollen."
Auch die Bezirksvertreter diskutierten kontrovers das Für und Wider. Zum Beispiel, was technisch möglich und finanzierbar ist. So sei bei der Tunnel-Trog-Lösung bisher wohl nicht ausreichend bedacht, wie tief die zum Teil auf einem Damm verlaufende A57 abgesenkt werden müsste oder welche Maßnahmen gegen das vom Rhein eindringende Grundwasser nötig sind.
Ebenso wurde darum gerungen, welche Taktik gegenüber Bund und Land einzuschlagen sei: Das Optimale fordern und möglicherweise leer ausgehen oder gleich eine Kompromisslösung anstreben?
Nicht weniger Sorgen macht man sich um Vertrauensverluste bei den Bürgern, die auf eine Tunnel-Trog-Lösung hoffen. Visser betonte, dass der sechsspurige A57-Ausbau im Plan liege und man davon ausgehen könne, von Kreuz Köln-Nord bis Moers gleiche Voraussetzungen zu finden.