KFC-Fans werden zu Sponsoren
Das sogenannte „Welcome-Sponsoring“ ermöglicht es den KFC-Anhängern, ihre Treue auf einer Werbebande auszusrücken.
Uerdingen. Auf sie ist Verlass. Nicht nur auf dem grünen Rasen der Grotenburg leben die beiden Spieler des Fußball-Niederrheinligisten KFC Uerdingen eine Führungsrolle vor. Nun haben Sven Kegel und Stephan Maas auch abseits des Feldes Engagement für ihren Klub gezeigt.
Beim sogenannten "Welcome-Sponsoring" sind die beiden Kicker Unterstützer der ersten Stunde. Zugegebenermaßen ist die Idee jedoch einer anderen Person im Umfeld des KFC zu verdanken. Stefan Launer, der Württemberger aus der Nähe von Stuttgart, der sich bereits vor eineinhalb Jahren als "Traditionsretter" für den finanziell angeschlagenen Fußball-Klub stark gemacht hatte und seit einigen Monaten als freier Mitarbeiter in der KFC-Geschäftsstelle arbeitet, hat die Aktion in Zusammenarbeit mit der Krefelder Wirtschaftsförderung und deren Geschäftsführer Eckart Preen initiiert.
Das Konzept zielt auf Klein- und mittelständische Unternehmer und Firmengründer, die sich für ihren Klub KFC als Sponsoren engagieren wollen. Das sogenannte "Welcome-Sponsoring" vereint dabei eine Mitgliedschaft im KFC-Business-Club mit einer Bannerwerbung im Stadion. Eine Gelegenheit für Fans und Freunde des Vereins, ihre Treue auch auf einer Werbebande auszudrücken.
Klaus Bäcker, KFC-Fan
"Es ist eine schöne Sache für Leute, die sich in Krefeld engagieren wollen. Wir hoffen auf einige Nachahmer", sagt Kapitän Sven Kegel, der mit Mannschaftskollege Stephan Maas und ihrer Lebensberatungs-Firma bereits dabei sind. Auch Klaus Bäcker, eigentlich Fanbeauftragter des Klubs, ist mit seiner Existenzgründung "Vater&Sohn Haushaltsauflösungen" schon auf der Nordtribüne der Grotenburg verewigt. "Nach vielen Jahren als Anhänger kann ich nun meinen Verein als Geldgeber unterstützen. Ich will ein Signal setzen, andere Fans zu dieser Aktion zu bewegen", sagt Bäcker.
Trotz Wirtschaftskrise sei der Moment richtig für einen Verein, der eben jeden Cent gut gebrauchen könne. Gerald Judenau hat ein Zwei-Mann-Unternehmen gegründet und ist seit seiner Kindheit Fan des KFC. "Ich bin froh, meinem Klub auf diese Weise helfen zu können", sagt der Mitgründer von Juh-Büromöbel. "Es geht uns darum, junge Sponsoren und Firmengründer an den Klub zu binden und somit längerfristig einen Sponsorenring aufzubauen", sagt KFC-Vize-Präsident Christoph Lüer.
Der einstige Krefelder Vorzeigeklub erlebt seit Jahren eine finanzielle Schieflage. Eine Mitgliedschaft im Businessklub ist Voraussetzung für einen Werbeplatz (4 Meter mal 90 Zentimeter). "Auch mit kleinem Geld kann man seinem Verein unter die Arme greifen. Noch ist reichlich Platz auf der Nordtribüne", sagt Launer.
Ein Mitspracherecht im Vorstand gibt es allerdings nicht. Seit Mitte des Jahres sind durch zahlreiche Fan-Sponsoren bereits etwa 7000 Euro in die Kassen des KFC Uerdingen gespült worden.