Die Chorleiterin brachte beide zusammen: Junor und die angehenden Chorsänger. Jetzt wird der liebe Gott in der Auferstehungskirche auf ganz besondere Weise angesprochen.

Von 20 Personen ist die Gruppe der interessierten Sänger bereits auf 34 angewachsen. "Wir haben Spaß an Gospel", sagt Pfarrer Michael Papsdorf und freut sich, den "super Mann" in seiner Gemeinde zu haben. "Da gehen einem das Herz und die Seele auf." Auch Jutta Weber ist dabei: "Es ist super gut. Wir singen den Gospel komplett ohne Noten. Nathan überlegt sich beim Singen, wer welche Stimme übernimmt. Es ist viel Rhythmus im Gesang."

"Wir haben keine Noten in der Hand, wir können uns bewegen", sagt Junor mit einem Lächeln. Er spricht noch kein Deutsch, will das aber ändern. Um seine Musik zu erklären, benötigt er keine Übersetzung. "Wir hören aufeinander", erklärt er. "Es geht nicht zu wie in einem deutschen Kirchenchor. Wir sind emotional und spirituell im Gesang, müssen uns in den Klang hinein fühlen. Die Töne kommen aus der Brust, nicht aus dem Kopf."

Mit der Zeit würden die begeisterten Schüler den Black Gospel erlernen, ist er sicher. "Sie müssen hören lernen, den Rhythmus fühlen und entspannt sein." Er selbst hat den Soul von Geburt an in sich. "Jesus loves me", das Lied, mit dem die Kinder zum lieben Gott beten, haben die Sänger aus Oppum und Umgebung als erstes gesungen. Junor: "Mit Gospel können wir alles mit Gefühl und Herz ausdrücken: Dank und Bitten, wir werden getröstet und aufgerichtet."

Der große Gospel-Sänger Edwin Hawkins hat es so ausgedrückt: "Gospel ist nicht der Sound, der Klang, es ist die Botschaft. Wenn es von Jesus Christus handelt, ist es Gospel." Gospel übersetzt ist das Evangelium, die gute Nachricht.