Kirche St. Peter: Von Zerstörung und Wiederaufbau
Eine Ausstellung erinnert an den verheerenden Kirchenbrand vor 70 Jahren.
Krefeld. 1627 wirft ein schwerer Sturm die Kappe des Kirchturms von St. Peter aufs Dach. Das Gewölbe wird dabei zerstört und später wieder erneuert. 1799 stürzt das Kirchenschiff wegen eines Hochwassers ein und wird wieder aufgebaut. Dann ist es das Feuer in der Bombennacht von 1943, das Turm und Gotteshaus stark in Mitleidenschaft zieht.
Gut 70 Jahre ist es her, dass die Kirche in Schutt und Asche gelegt wurde. Eine Ausstellung im Kirchenschiff an der Oberstraße dokumentiert ihre wechselhafte Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau: Obwohl der Turm von St. Peter zweimal einstürzte, blieben die nahe um das geweihte Gebäude stehenden Wohnhäuser verschont. Jedes Mal fiel er auf das Kirchenschiff.
Es ist der 22. August 1943. Um 23.40 Uhr wird Fliegeralarm gegeben. „Kurz nach Mitternacht kommen die Bomber von Mündelheim angeflogen“, erzählt Stadtführer Paul Schiller, der sich mit Helmut Schwab, der sich in der Gemeinde engagiert, für die Ausstellung stark gemacht hat. „Der Fliegerangriff dauert rund 40 Minuten. Dann kommt die Nachricht: St. Peter brennt. Gegen zwei Uhr schlagen Flammen aus dem Kirchendach.“ Etwa zur gleichen Zeit erscheint die Feuerwehr.
Die Wehrleute brechen die Löschversuche jedoch schnell ab. Es ist für die Helfer zu gefährlich. Die Sakristei wird unter Wasser gesetzt. Priestern gelingt es mit mutigen Frauen und Männern, alle wertvollen Geräte und Gewänder in Sicherheit zu bringen. Schiller: „Sie befinden sich heute im Kirchenschatz.“
Der Uerdinger Viktor Jakubowicz habe es noch geschafft, zwei hölzerne Gedenktafeln von 1632 aus dem Kirchenschiff zu retten, erzählt Schiller weiter. „Sie berichten vom Sturm auf Uerdingen im Dreißigjährigen Krieg und hängen heute noch im Kirchenschiff.“ Gleichzeitig holt Jakubowicz noch die Madonna vom Obertor aus den Flammen.
Um 3.15 Uhr schließlich stürzen die Glocken ab, der brennende Turmhelm wankt und fällt in das Kirchenschiff. Dieses Unglück haben nur Sakristei, Taufkapelle und die Umfassungsmauer aus massiven Backsteinen überstanden. Auch die drei kostbaren Barockaltäre aus dem aufgehobenen Prämonstratenserinnen Kloster in Langwaden wurden zerstört.
St. Peter wird ein weiteres Mal aufgebaut, aber mit einigen Änderungen. „Es gibt keine Gewölbe mehr sondern eine hölzerne Kassettendecke, die Vorhalle fällt weg und die Orgelbühne ist auch nicht mehr so groß wie zuvor. Alles kommt ein wenig schlichter daher.“ Einigkeit herrschte jedoch darüber, dass der Turmhelm wieder original aufgebaut wird. „Diesmal erhielt er ein Stahlskelett wegen der Brandgefahr.“
Im Jahr 1953 schließlich findet die Einweihung der neu aufgebauten Kirche St. Peter statt.