Pralles Programm im Uerdinger Karneval

Der KZV Uerdingen feiert mit Tulpensonntagszug und „Feiern ohne Reihern“.

Krefeld-Uerdingen. Für einen Karnevalisten ist sein Kostüm erstaunlich dezent. Er selbst nennt es „angemessen gekleidet“: „Ich werde einen Frack tragen. Und natürlich meine Narrenkappe.“

Günter Herx ist der Vorsitzende des Karnevalszug-Vereins Uerdingen (KZV). In dieser Funktion wird er an Altweiber auf der Bühne stehen und durch das Programm führen: „Und bei so einem Anlass werde ich ganz bestimmt kein Indianer-Kostüm tragen.“ Der KZV ist der Dachverband aller Uerdinger Karnevalsvereine, insgesamt sind es 20 an der Zahl. „Unsere Hauptaufgabe ist es, den Uerdinger Karnevalszug zu organisieren“, erklärt Herx.

Der heißt Tulpensonntagszug und rollt am Tag vor Rosenmontag durch den Stadtteil. „In diesem Jahr“, verkündet Herx voller Stolz, „findet er zum 151. Mal statt.“ Aber der Tulpensonntagszug ist nicht nur alt, er ist auch groß. In diesem Jahr rechnet Herx mit „etwa 40 Wagen und 1300 Teilnehmern“.

Noch mehr Narren fasst das Festzelt, das ab dem 3. März auf dem Marktplatz in Uerdingen stehen wird — 2000 Menschen finden dort Platz.

Dort wird zur Auftaktveranstaltung am Altweibertag auch Jürgen „Big Brother“ Milski auftreten. Der hat die Uerdinger Narren zwar schon im letzten Jahr beschallt, aber das war kein Ausschluss-Kriterium. Im Gegenteil, betont Herx: „Der kam sehr gut an. Deshalb kommt er auf mehrfachen Wunsch noch einmal.“ Der Jürgen sei halt ein waschechter Kölner und beherrsche alle Karnevalslieder, begründet Herx die erneute Buchung.

Das eigentliche Highlight der Session sei aber schon seit vier Jahren die Aktion „Feiern ohne Reihern“. „Damit“, erklärt Herx, „wollen wir die Jugendlichen vom Alkohol wegbekommen.“ Die Aktion richte sich an Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Die Hauptveranstaltung sei eine Party im Festzelt am 4. März bei der absolutes Alkoholverbot herrsche und nur Limo ausgeschenkt werde.

Für die erwachsenen Narren gibt es eine derartige Aktion nicht. „Bei denen hält sich der Alkoholkonsum eh’ in Grenzen“, behauptet Herx. Das begründet er so: „Die aktiven Narren können ja sowieso nicht so viel trinken, die haben zu tun.“

Absolute Abstinenz bedeutet das natürlich nicht. Das wird schon am Namen der Veranstaltung am Rosenmontag deutlich: „Dröppken“ — kleines Tröpfchen. „Da treffen sich die KZV-Vereine alle für sich, trinken eine Kleinigkeit und ziehen Resümee.“ Das, ergänzt er, sei dann so eine Art „Abschluss-Umtrunk“.