Weihnachten Rentiere leuchten in den Vorgärten

Die Nachbarschaft Fasanenstraße hüllt ihre Häuser weihnachtlich in warmes weißes Licht.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Jeden Abend um 17 Uhr gehen an der Fasanenstraße die Lichter an. Es sind nicht zehn, 100 oder 1000, sondern viel, viel mehr. Sie hängen von Dachrinnen herab, überziehen das Grün in den Vorgärten oder bilden die Umrisse von Nikoläusen, Schlitten und Rentieren. Es ist der leuchtende Weihnachtswahnsinn und fast alle Anlieger der Sackgasse schmücken mit.

Es ist nicht so, dass die Beteiligung an der Weihnachts-Illumination ein Kriterium für neue Mieter ist, eine Wohnung zu beziehen. Aber sobald sie eingezogen sind, bekommen sie Besuch von Günter Luven. „Ich erkläre ihnen, was sie einkaufen müssen, wenn sie sich am einheitlichen Lichterglanz beteiligen wollen“, sagt er und lächelt. „Es ist beispielsweise eine bestimmte Art von Eisregen, der an den Regenrinnen am Dach befestigt wird.“

Angefangen hat es mit dem warmen Schein zur Weihnachtszeit vor rund zwölf Jahren und zwar im Sommer. „Wir haben mit unseren Nachbarn beim Grillen zusammengesessen und den Weihnachtsplan ausgeheckt“, erzählt Heidi Luven. „Jetzt wird es jedes Jahr mehr und immer anders. Während der Schmück-Aktion treffen wir uns zu Glühwein und Würstchen.“ „Jeder kann seiner Fantasie freien Lauf lassen, aber es darf nicht zu bunt werden“, sagt Luven. Er ist für warmes weißes Licht. Keine Frage, sein Haus Nr. 4 leuchtet besonders hell.

Vor dem ersten Advent geht es auf die Leiter, Richtung Regenrinne. An der Tür hängt vorsichtshalber schon ein Kranz mit dem Warndreieck „Achtung Weihnachtsmann“. Im Vorgarten tummeln sich Nikoläuse, Rentiere samt Schlitten und viele Sterne leuchten in der Dämmerung. Einige Häuser der Wohnstätten-Siedlung sind mit Tannengirlanden und dicken roten Schleifen geschmückt, andere mit Schneemännern und roten Wichteln. In allen Fällen sind die Teile liebevoll angebracht. Abends um 17 Uhr wird der Lichterglanz eingeschaltet, um 22 Uhr ist Schluss. Morgens leuchtet es zwischen sechs und acht Uhr. „Das kostet rund 80 Euro im Monat. Vor einiger Zeit haben wir auf LED umgestellt.“

„Vielleicht liegt unsere Freude am Christschmuck darin begründet, dass ich am zweiten Weihnachtstag geboren bin“, überlegt Heidi Luven. In ihrem Haus geht der Lichterglanz weiter. In der Küche steht neben der gemütlichen Bank eine Weihnachtsstadt im Miniaturformat mit Kirche, Tannenbaumverkauf, Bahnhof und, und, und.

„Ich stelle sie für die Enkel auf“, berichtet die Hausfrau und lacht. „Rentier Rudolph kam als letztes hinzu. Den habe ich lange gesucht.“ Die Hälfte eines Mansardenzimmers nimmt den Weihnachtsschmuck im Rest des Jahres auf. „Fünf Tage brauche ich für den gesamten Aufbau“, berichtet Luven. „Jetzt fehlt nur noch der Schnee. Dann ist es hier traumhaft.“

Belohnt werden die Anlieger der Fasanenstraße durch viele Besucher. „Sagt man einem Taxifahrer: ,Fahre mich zu der beleuchteten Straße‘, weiß er, wohin es geht“, berichtet Luven. „Alle Polizeiwagen waren mit ihren Besatzungen schon da; zum Gucken und aus Sicherheitsgründen. Manche Krefelder kommen alle Jahre wieder und wenn ein Kind staunend vor den vielen Lichtern steht und klatscht, ist das in Zeiten von Facebook und Computerspielen die richtige Belohnung.“

Stehen Sie auch auf weihnachtlichen Lichterglanz? Schicken Sie uns Fotos von ihrer Weihnachtsdekoration an redaktion.krefeld@wz.de