Stadtteil-Karte für Schüler Uerdingen mit Kinderaugen
Stadtteil-Karte für Schüler gibt farblich Orientierung und sorgt zugleich für mehr Verkehrssicherheit.
Krefeld. Die kindgerechten Symbole sind plakativ und bunt. Die Fußgängerzone ist lila, die Tempo 30-Zonen hellblau, Ampeln blinken warnend rot, bunte Eimerchen locken auf den Spiel- und Fußbälle auf den Bolzplatz.
Der neue Kinderstadtplan für Uerdingen ist eine wahre Fundgrube. Wie in einem Wimmelbild lässt sich immer Neues entdecken. Da fehlen die Kirchen, Schulen und Kitas ebenso wenig wie Polizei, Bahnhof oder Rathaus. Gestern wurde der neue Kinderstadtplan Uerdingen in der Heinrichsschule den Kindern der Klasse 4a überreicht.
„Der Plan ist nicht maßstabsgetreu“, räumt Angela Schäfer vom Kinder- und Familienbüro ein. „Es war uns wichtig, dass er ansprechend aussieht und das Quartier abbildet.“ Schließlich erfülle der Plan mehrere Funktionen, sei Orientierungshilfe, diene im Unterricht der Verkehrserziehung und leiste einen Beitrag für mehr Kinderverkehrssicherheit.
Der Kinderstadtplan Uerdingen entstand im Rahmen des Projektes Krefelder Fairkehr. „Wir haben es in 15 Jahren geschafft, die Unfallzahlen zu halbieren“, sagt Angela Schäfer.
Seit 2002 gibt es die Kinderstadtpläne, die ursprünglich für die Unfallschwerpunkte in Krefeld konzipiert wurden. Nach drei Plänen für die Krefelder Innenstadt und je einen für Hüls, Lehmheide und das Bismarckviertel, richtet sich der siebte Stadtplan nun an die Kinder in Uerdingen. Gemeinsam mit ihren Eltern und Lehrern sollen sie die Umgebung erkunden, denn „Grundschüler haben allein noch nicht das Abstraktionsvermögen, den Plan im Detail zu lesen“, sagt Gerhard Ackermann, Leiter des Fachbereichs Jugendhilfe. Ohne den Chemiepark als Sponsor hätte die Stadt Krefeld den Stadtplan nicht umsetzen können. Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog des Chemieparks, erklärt die finanzielle Beteiligung so: „Der Sicherheitsaspekt ist auch bei uns wichtig, der Plan vernetzt die Nachbarschaft aufs Schönste und wir unterstützen gerne engagierte Projekte in Krefeld.“
Und wie praktisch ist der Plan nun, den sichersten Weg zur Schule zu finden? Nele (10) fällt die Orientierung auf Anhieb etwas schwer. Deniz (9) nimmt immer den Bus zur Schule und Spyros (11) wohnt nur zwei Blöcke weiter. Aber schön finden den neuen Plan alle.
Schulleiterin Kirsten Wirtz kann sich den Einsatz des Stadtplans ab dem ersten Schuljahr vorstellen. „Mit jedem Jahr vergrößert sich der Radius der Kinder. Der Plan hilft ihnen, sich sicher durchs Quartier zu bewegen.“ In den vierten Klassen kommt die neue Karte direkt auf den Stundenplan: In der nächsten Woche haben die Schüler ihre Fahrradprüfung vor sich.