Tierisch fit Hundesport auf Bundesliganiveau

Der Verein für Schäferhunde hat zwei Top-Teams im Bereich Agilität.

Tierisch fit: Hundesport auf Bundesliganiveau
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Zwei Schäferhunde tollen auf einer Wiese mit einem großen Ball herum, während mehrere Helfer Sand auf dem matschigen Gelände verteilen. Etwas weiter hinten sind verschiedene Hindernisse aufgebaut, durch die der Wind pfeift. „Eigentlich wollten wir heute trainieren, aber der Regen in den letzten Tagen hat den Platz zu sehr aufgeweicht“, sagt Ursel Cochems, Vorsitzende des Vereins für deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Uerdingen.

Der Name des Vereins ist auf den ersten Blick irreführend — denn bei den verschiedenen Sportangeboten trainieren nicht nur Schäferhunde. Von Jack Russel Terrier bis Golden Retriever ist alles dabei. 56 Mitglieder samt vierbeinigen Lieblingen zählt die Ortgruppe zur Zeit, davon 28 im Agility-Bereich. Agility ist ein Hindernis-Geschicklichkeitslauf auf Zeit, bei dem Hund und Führer mit möglichst wenig Fehlerpunkten einen Parcours in einer bestimmten Reihenfolge bewältigen müssen. Dabei müssen die Tiere über Hürden springen, durch Tunnel flitzen oder durch einen Slalom wuseln.

Zwei Mannschaften treten für den SV OG Uerdingen im Agility-Bereich in der Bundesliga an. Eine Mannschaft besteht dabei aus fünf Teams, ein Hundeführer samt Zögling bildet ein Team. Bei dem Wettkampf kommt nicht nur das Tier ins Schwitzen, sondern auch der Mensch. „Bei Agility sollte man fit sein. Man muss die ganze Zeit rennen“, erzählt Ursel Cochems. Sie selber schafft es nicht mehr, mit ihrem sechjährigen Schäferhund Chico den Parcours zu meistern, deswegen führt Marcus Roßmüller Chico im Training und bei Wettkämpfen. „Und wie das anstrengend ist“, bestätigt er und stürzt ein Glas Wasser hinunter. Gerade hat er mehrere Runden gedreht und ist sichtlich außer Atem.

Agility ist nicht das einzige Training, dass auf dem Platz am Rundweg stattfindet — auch Unterordnung, Obedience, Rally-Obedience und Fährtensuche wird regelmäßig geübt. In der Welpenstunde wird vorerst nur gespielt. „Unterordnung, also der Gehorsam, ist die Grundvoraussetzung für alle anderen Sportarten“, erklärt die Vorsitzende. „Denn wenn der Hund nicht gehorcht, wird alles Weitere schwierig.“

Egal in welchem Bereich, Hund und Mensch sollten immer ein eingespieltes Team sein. „Das ist natürlich einfacher, wenn das Training schon im Welpenalter beginnt, dann fällt es leichter, einen engen Bezug zu dem Tier aufzubauen“, sagt die Krefelderin. Allerdings sei ein Einstieg in den Hundesport jederzeit und mit jeder Rasse möglich.

Am Wochenende findet das erste Turnier des Jahres am Rundweg statt — Samstag stehen die Regionalliga-, Sonntag die Bundesligamannschaften auf dem Platz. Im Vereinsheim reihen sich die Pokale der Gruppenwertung aneinander, die Vorsitzende hofft natürlich, dass dieses Jahr noch weitere hinzukommen. Rund 100 Teilnehmer werden an jedem Tag an den Start gehen — und damit die Sportler bei Kräften bleiben, wird eigenhändig gekocht.

Die Besucher dürfen sich auf Erbsensuppe, Schweinebraten mit Spätzle und Kartoffel-Gemüse-Auflauf freuen. Selbstgemachter Kuchen darf natürlich auch nicht fehlen. Die Hunde allerdings müssen sich mit Leckerchen nach den Läufen zufriedengeben. „Immer mehr Tiere haben Allergien, da muss man vorsichtig sein“, erklärt Ursel Cochems. Ab neun Uhr morgens sind auch Gäste am Rundweg gerne gesehen.

Wer sich mit seinen Liebling neuen Herausforderungen stellen will, kann zuerst als Gast an den Trainingsstunden teilnehmen. Kinder und Jugendliche können ab dem Alter von zehn Jahren ebenfalls mittrainieren.