Uerdinger loben das Rheintor

WZ-Bus: Die Sanierung hat länger gedauert als erwartet. Trotzdem sind die meisten Bürger zufrieden.

Uerdingen. Fünf Monate länger als geplant hat die Sanierung des Rheintors gedauert, nun scheint ein Ende in Sicht. Vergangenen Dienstag sollten die Arbeiten abgeschlossen werden. Doch gestern wurden noch einige Fugen mit Teer aufgefüllt. Die Zäune, sowie ein Container mit Schutt und Baumaterial stehen noch vor Ort.

Viele Krefelder sind aber trotz der Verzögerung und der vermutlich um 20 Prozent überschrittenen ursprünglich kalkulierten Kosten von 628000 Euro der Meinung, dass sich der Aufwand gelohnt hat: Hans Lichtenberg hat das Rheintor noch nie gesehen und immer nur darüber gelesen. "Jetzt bin ich vorbei gekommen, um es mal zu bewundern. Im Grunde ist es schön geworden, nur der rheinische Charme, den es sonst überall am Rhein gibt, fehlt mir hier."

Auch Martha Oberheidt mit dem Ergebnis zufrieden. "Das Tor und auch das Mauerwerk sind sehr schön geworden; es hat nur unheimlich lange gedauert", ist ihr Resumé. Auch Wolfgang Schubert, der früher am Rheintor gearbeitet hat, ist grundsätzlich zufrieden: "Mir gefällt das Rheintor gut. Allerdings muss hier noch ordentlich sauber gemacht werden."

Claudia Strybos gefällt das sanierte Tor ebenfalls: "Vorher war der Zustand ja unzumutbar. Es war höchste Zeit für eine Renovierung. Jetzt wäre es nur noch gut, wenn es im Ernstfall auch dicht ist."

Doch einige sprechen auch Probleme an Mike Wüsten findet: "Bei dem alten Rheintor konnte man das Uerdinger Wappen besser sehen. Ansonsten ist es aber in Ordnung." Und Werner Miethke merkt an: "Es ist ganz gut geworden, allerdings hat es sehr lange dauert. Und es scheint mir jetzt immer noch nicht fertig zu sein."

Andreas Liebe beschwert sich: "Es sieht zwar jetzt ganz schön aus, aber bei mir überwiegt der Ärger über die Verzögerung der Bauarbeiten. Die Stadt hat die Bürger über die weiteren Maßnahmen nicht ausreichend aufgeklärt." Auch Egon Goeden ist verärgert: "Weil man auf dem gesamten Rheindamm kaum noch Möglichkeiten hat, sich auf eine Bank zu setzen."

Johannes Hamacher hat sich das sanierte Rheintor genau angesehen und meint: "Die Sanierung hat sich gelohnt. Aber zum einen waren die Kosten sehr hoch und zum anderen haben die Arbeiten sehr lange gedauert. Trotzdem fängt das Krefelder Wappen am Geländer jetzt schon wieder an zu rosten."

Und Horst Vianden findet, dass sich "Uerdingen mit der gleichzeitigen Renovierung des Obertores, Tunnel-Durchstich am Bahnhof und Bunkerabriss am Röttgen zu viel vorgenommen hat."

Josef Müller moniert vor allem die lange Verzögerung: "Es hat alles viel zu lange gedauert. Man wollte im Februar fertig sei, jetzt haben wir Juli. Damit verzögert sich auch die Renovierung des Rheindammes. Es kann ja plötzlich wieder Hochwasser kommen."

Wilfried Grenia aus Uerdingen war fast jeden Tag an der Baustelle und ist sehr unzufrieden: "Ich halte das Ganze für einen Witz. Die Denkmalpflege hat kaum finanzielle Hilfe angeboten. Das neue Geländer über dem Rheintor ist schief, zu sehr nach links gezogen."

Ursula Hansen sieht das ganz anders: "Wir fahren oft an die schöne Rheinpromenade. Darauf freue ich mich immer wieder, auch auf das neue Rheintor."