WZ-Bus: Skater lieben das Rheintor

Am WZ-Bus fordern Bürger endlich eine Lösung der Probleme.

Uerdingen. Vandalismus, Müll und Lärm stören einige Anwohner am Rheintor in Uerdingen. In einem Schreiben an den Krefelder Polizeipräsidenten Rainer Furth und die Mitglieder der Bezirksvertretung stellten zehn Anwohner, stellvertretend für sie Rolf Janssen, das Problem dar.

Das Rheintor sei ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche und Kinder auf dem Weg zum Hafengebiet, heißt es in dem Schreiben. "Die Abfälle dieser Treffen wie zerdepperte Flaschen, Essensreste, Verpackungsmaterialien finden die Anwohner dann in ihren Hauseingängen, auf Bürgersteig und Straße, auf und unter dem Rheintor und im Hafengelände", heißt es weiter. Immer wieder komme es auch zu lautstarken, teils tätlichen Auseinandersetzungen.

Manfred Frangen ist Anwohner und weiß um die Ärgernisse. "Wenn man das alles aufzählen würde...", sagt er. Nicht nur die herumliegenden Glasscherben sind ihm ein Dorn im Auge. Vor allem an den Skatern, die im Sommer Am Rheintor gastieren, stört er sich. "Die kommen sogar aus Duisburg und Düsseldorf, das ist hier ein regelrechter Inn-Treff. Und die machen einen Lärm", beklagt sich Frangen.

Inge Harm pflichtet ihm bei. "Früher, als es hier noch das Jugendzentrum in der Nähe gab, war es ruhig." Sie kann verstehen, dass die Jugendlichen einen Ort brauchen, an den sie gehen können. Ein neuer Treffpunkt würde ihrer Meinung nach die Situation entschärfen. "Zeitweise ist es hier jedenfalls so verdreckt, dass man schon gar nicht mehr am Rhein spazierengehen möchte", sagt sie.

"Ich habe mich sogar schon einmal an die Stadt Krefeld gewandt, weil hier so viele Glasscherben herumliegen", sagt Josefine Boom. "In der ersten Zeit sind die Scherben regelmäßig weg gekehrt worden, aber dann hat sich nichts mehr getan." Hans-Jürgen Peters fühlt sich als Uerdinger von der Krefelder Stadtverwaltung regelrecht im Stich gelassen. "Das ist Sache des kommunalen Ordnungsdienstes", sagt er. Krefeld aber interessiere sich nicht für Uerdingen. "Der Fachbereich Ordnung könnte sich mal sehen lassen, wir zahlen doch auch Steuern." Norbert Behnke ist einer der Unterzeichner des Briefes. Er bezeichnet das Rheintor als "Wallfahrtsort für perspektivlose Jugendliche".

Für den Spaziergang mit dem Hund holt sich Anke Skotarek immer Verstärkung. Zu groß ist die Angst vor den Jugendlichen. "Ich bin schon angepöbelt und sogar angespuckt worden", erzählt sie. "Wir sind zwar ein Randbezirk, aber hier muss die Stadt doch was tun."

Rolf Janssen und die Unterzeichner des Briefes bedauern, "dass die Polizeidienststelle in Uerdingen bis auf wenige Betriebsstunden geschlossen wurde". Aus einem Antwortschreiben des Bezirksvorstehers Elmar Jakubowski geht hervor, dass die Probleme der BZV Uerdingen bekannt seien und Polizei sowie kommunaler Ordnungsdienst darauf hinweisen, dass der Bereich im Rahmen der Möglichkeiten stärker kontrolliert werden würde. Behnke wünscht sich mehr Polizeipräsenz. "Nur weil die WZ jetzt hier ist, lässt sich die Polizei blicken. Sie müsste hier stündlich Streife gehen", sagt er.

Der Leiter des Polizeibezirksdienstes Uerdingen, Andreas Heinrich, betont, dass die Untersuchungen in Uerdingen keine besondere Relevanz ergeben hätten. Sogar in Zivil und in Gesprächen mit den Jugendlichen sei kein dringender Handlungsbedarf festgestellt worden. "Der Verteilungsschlüssel in diesem Bezirk liegt deutlich über dem des Landesdurchschnitts", entschärft er den Vorwurf, die Polizei sei in Uerdingen schlecht erreichbar.