WZ-Mobil zu Windanlagen: "Es gibt keinen besseren Platz"

In Uerdingen diskutieren Anlieger kontrovers über die geplanten Windräder auf der anderen Rheinseite.

Krefeld. Schon in zwei Jahren sollen zwei rund 200 Meter hohe Windräder im Norden des Rheinbogens in Mündelheim stehen — wenn es nach dem Willen der Duisburger Stadtwerke geht. Zwei Windkraftanlagen des Typs „Nordex N 117“ könnten dann die 6000 Einwohner Mündelheims mit Strom versorgen. Die Uerdinger sind bei dieser Aussicht geteilter Meinung.

Thorsten Horricks erklärt am WZ-Mobil, dass er das Vorhaben begrüßt: „Alternative Energien sind die Zukunft. Solche Anlagen wird es bald immer häufiger geben. Wenn ich aus dem Fenster Richtung Norden gucke, stehen da auch viele Windräder.“ Außerdem sei der Rheinbogen kein schlechter Standort. „Da kann auch mal was passieren. Die Fläche ist frei, da gibt es keine Wohnbebauung“, so Horricks.

Auch Hermann Krings, der sich selbst als „Ur-Uerdinger“ bezeichnet, ist die Bebauung „egal“. Die Anlagen stünden schließlich auf dem Vorflutgelände. „Es gibt dafür meiner Meinung nach keinen besseren Platz, auch nicht in Krefeld.“

Ilse Luckhardt kann sich für diese Art von Stromerzeugung ebenfalls begeistern: „Ich finde das toll, ich mag Windräder. Das ist mal eine Alternative zu Kohlekraftwerken.“ Außerdem sei dies die sinnvollste Form der Stromerzeugung.

Dieses Argument nennt auch der Linner Robin Herkenrath-Kiklas: „Alternative Energie finde ich gut.“ Ihn störe der schlechte Zustand des Uerdinger Rheinufers viel mehr.

Sandra Loers verweist auf die geplante Umgestaltung der Uerdinger Rheinpromenade. Das Projekt Rheinblick sieht unter anderem den Bau eines Altenheims vor. „Die Bewohner des geplanten Altenheims werden dem Windschattenschlag der Rotorblätter ausgesetzt sein. Das kann gesundheitliche Folgen haben.“

Um die Entwicklung des Uerdinger Rheinufers sorgt sich auch Antonius Wolf. „Auf dem rechten Rheinufer werden die Windräder hingepackt, und hier die Seite soll attraktiv gemacht werden — wo hier eine Maßnahme schon seit Jahrzehnten läuft.“ Er befürchtet auch, dass den beiden ersten Windrädern weitere folgen könnten. „Der Rheinbogen von der Uerdinger Brücke bis auf die Höhe des Dujardin-Komplexes ist das Geld wert, was man da ausgeben will. Aber mit den Windrädern geht das alles kaputt.“

Der Uerdinger Helmut Jansen hat zwar Verständnis für die Schuldenlage der Stadt Duisburg, ist aber auch gegen die Pläne: „Es ist für mich als Uerdinger Bürger auch mit größter Mühe nicht vorstellbar, bei jedem Blick aus dem Fenster Richtung Rhein diese Monster auf der anderen Rheinseite zu sehen. Ich kann nur wirklich hoffen, dass dieses Vorhaben niemals genehmigt wird!“

Das Rheinhausener Ehepaar Rosa und Walter Kandora kann die Kritik nicht verstehen. „Da wollen wir keine Atomkraftwerke. Aber Windräder? Die kann man noch ertragen. Es gibt Leute, die über alles meckern!“