Bockumer Platz: FDP gegen Wahlgeschenke
Die Liberalen wendet sich gänzlich gegen eine Umgestaltung des Bockumer Platzes.
Bockum. Der Streit um die Umgestaltung des Bockumer Platzes und dem dazu gehörigen Bypass geht in die nächste Runde. Die FDP hat für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung nicht nur beantragt, die Rechtsabbiegespur in Richtung Innenstadt wieder zu öffnen.
Die Partei will auch die neuen Pläne, die derzeit noch im Planungsamt erarbeitet werden, ablehnen und das Geld in die Sanierung der Sollbrüggen- und der Musikschule stecken. Das erklärten gestern Fraktionschef Joachim C. Heitmann und Paul Hoffmann, Sprecher der FDP in der Bezirksvertretung Ost. Damit stellen sich die Liberalen frontal gegen die Meinung der CDU.
Heitmann und Hoffmann haben erfahren, dass im Rathaus derzeit nur eine teilweise Erneuerung des Platzes geplant wird. Demnach soll der Bereich zwischen Haltestelle und dem Grünstreifen neben dem Fußweg, also faktisch der Bypass inklusive Seitenstreifen, erneuert werden.
"Das ist städtebaulich nicht überzeugend, sondern nur kosmetische Änderungen. Wir brauchen, so wie bei Umgestaltungen anderer Plätze, einen Gesamtplan", meint der Fraktionsvorsitzende. Hoffmann vermutet: "Da wird etwas mit der heißen Nadel gestrickt, damit für die Kommunalwahl etwas vorgewiesen werden kann. Wir haben fast 20 Jahre über den Bockumer Platz diskutiert, da brauchen wir jetzt nicht im Hauruck-Verfahren nach vier Wochen übers Knie zu brechen."
Was die Öffnung des Bypasses, der immer mehr vergammelt, angeht, verweist die FDP auf einen Beschluss der Bezirksvertretung am 23. Oktober 2007. Dort hieß es wörtlich: "Sollte bis zu den Haushaltsberatungen 2008 keine etatisierungsfähigen Pläne vorliegen, behält sich die Bezirksvertretung das Recht vor, die beschlossene Änderung der Verkehrsführung rückgängig zu machen."
Die Entscheidung fiel einstimmig. Heitmann: "Da keine exakten Pläne vorliegen und es keinen Haushaltsansatz gibt, bleibt keine Wahl, als den Bypass zu öffnen."
Die Sitzung der Bezirksvertretung am 21. Oktober dürfte hitzig werden. Die Initiatoren der Unterschriftensammlung bereiten derzeit eine Protestaktion vor, zu der Flyer und Schilder gehören. Am geschlossenen Bypass soll ein banner aufgehängt werden.