Das Tierheim ist keine Endstation für Vierbeiner

Mehrere Hundert Besucher strömen zum Flünnertzdyk. Bewohner nehmen es gelassen.

Krefeld. "Die Meerschweinchen sind hinter der dritten Türe links. Zu den Hunden geht es geradeaus durch, und die Katzen können Sie rechts finden." Die Helfer haben beim Tag der Offenen Tür im Tierheim alle Hände voll zu tun und jede Menge Fragen zu beantworten. Mehrere Hundert Besucher schieben sich während der Öffnungsstunden durch die Gänge und der gesamte Flünnertzdyk ist zugeparkt. "Die Tiere nehmen es gelassen, sie sind den Publikumsverkehr gewöhnt und haben Rückzugsmöglichkeiten", zeigt sich Frank Schankrat, der Leiter der Einrichtung, über die große Resonanz zufrieden.

Mischlingsrüde Sam schmiegt sich an sein Frauchen. "Er kommt zwar aus dem Tierheim in Duisburg, aber wir sind jedes Jahr hier", erzählt Besucherin Sabrina Schlecht. "Ich würde immer einen Hund aus dem Tierheim nehmen und finde es gut, dass die Verantwortlichen auf diese Weise auf die Einrichtung aufmerksam machen." Birgit Heinrich ist mit einem ganz bestimmten Wunsch gekommen. Sie möchte gerne eine männliche Wasserschildkröte haben. "Wir haben fünf weibliche zu Hause und es sollen mehr werden", lächelt sie. Am liebsten hätte die Tierliebhaberin selbst ein eigenes "Tierasyl". Bei ihr wohnt auch schon ein Hund, und eine neue Voliere soll bald Vögel beheimaten.

Mit der Schildkröten-Suche wird Birgit Heinrich kein Glück haben: "Reptilien und Exoten geben wir immer sofort in fachkundige Hände. Es sind keine da", sagt Frank Schankrat.

Dafür können 15 Hunde, 49 Katzen und 20 Kleintiere angesehen werden. "Vermittelt oder reserviert wird heute kein Tier." Die Intensivstation für Katzen ist natürlich tabu und in der Stubentiger-Babystation, in der sich die kleinen Samtpfoten putzig balgen, ist Ruhe angesagt. "Ansonsten stehen alle Türen offen, denn wir wollen zeigen, dass das Tierheim kein Tierasyl ist oder eine Endstation", so der Leiter. "Wir sind keine Hundefänger." Er bejaht den Tag auch, um durch die Kuchenspenden, Trödelmarkt, Waffeln und Kaffee zusätzlich Geld in die Kasse zu bekommen.