Diskussion um Zooweg: Anwohner sind zufrieden
Der Direktor sieht in der Öffnung eine Gefahr für seine Tiere.
Bockum. Eng ist der Weg, nass und matschig. Trotzdem freuen sich Anwohner und Spaziergänger, dass der Zooweg an der Berliner Straße wieder geöffnet ist. Wegen Bauarbeiten am Gorilla-Garten war der gesperrt worden, vor vier Wochen hat der Zoo ihn freigegeben.
Zwei kleine Zettel hängen am Zaun, „Danke für den offenen Weg“ steht auf dem einen, „Lara und Frauchen bedanken sich für die Wegöffnung“ auf dem anderen. Auch Angelika Kemper findet es gut, den Weg wieder nutzen zu können. Die Anwohnerin geht regelmäßig mit ihrem Hund spazieren. „Als der Weg geschlossen war, musste ich immer außenrum. Das war nicht schön“, meint sie. Spaziergänger Wolfgang Neveling sieht das ähnlich: „Bei meiner Runde durch den Botanischen Garten und den Park musste ich ausweichen. Darum freue ich mich, dass der Weg wieder offen ist.“ Heinz Weber ist ebenfalls zufrieden. „Ich bin den Weg von Kindesbeinen gegangen und tue es noch heute“, erzählt er.
Zoodirektor Wolfgang Dreßen teilt die Freude der Anwohner nicht. „Mit der Lösung sind wir nicht zufrieden“, sagt er. Der Weg sei ein Dauerproblem, Leute könnten unbeobachtet Tiere füttern, Gegenstände über die Zäune werfen oder in Gehege einsteigen. „Wir hätten den Zugang lieber geschlossen“, sagt er, „aber ich will kein Öl ins Feuer gießen.“ Die Stadt kritisiert er dennoch. „Vor kurzem wurde auf dem Weg ein Baum gefällt, ohne das vorher mit uns abzusprechen“, bemängelt er. „Das war genau neben den Kängurus, wir sind froh, dass ihnen nichts passiert ist.“
Laut Vertrag zwischen Stadt und Zoo-GmbH liegt der Weg auf Zoogelände. Dass er wieder geöffnet wird, hatte der Planungsausschuss vor vier Wochen entschieden. Der Antrag der SPD, dem Zoo den Weg zuzuschreiben, wurde abgelehnt.