Bürgerverein Bockum Gewerbesteuer: Vermeulen rudert zurück
Krefeld. Wer weiß am meisten über die drei Krefelder OB-Kandidaten? Ganz einfach — sie selbst, die drei Krefelder OB-Kandidaten. Denn sie werden seit Monaten gemeinsam eingeladen, sich und ihr Programm vorzustellen.
Sie gehen zu Sport- und Bürgervereinen, Kirchengemeinden, Wirtschaftsführern und Arbeitnehmern, um Stellung zu beziehen.
Beim Bürgerverein Bockum, der zur Jahreshauptversammlung in die Gaststätte Mormels eingeladen hatte, waren Thorsten Hansen (Grüne), Frank Meyer (SPD) und Peter Vermeulen (CDU) wieder zusammen eingeladen. Hansen und Meyer kamen pünktlich, wurden vom Versammlungsleiter Stefan Krantz, dem Geschäftsführer des Vereins, ausgiebig befragt. Peter Vermeulen kam später, er hatte weit vor der Einladung einen Termin im Helios-Klinikum zum Gespräch mit Vertretern des NRW-Gesundheitsministeriums zugesagt.
Als Vermeulen erschien, war die Befragung durch die rund 40 Mitglieder des Bürgervereins in vollem Gange. Die Bockumer wollten von den Kandidaten wissen, wie sie zur Bau-Verdichtung und der Instandsetzung von Parks und Radwegen stünden. Viele Fragen drehten sich um den möglichen Ausbau der Bremer Straße, aber auch den LKW-Verkehr aus dem Bockumer Zentrum fernzuhalten. Die OB-Kandidaten konnten ihnen da wenig Hoffnungen machen, wäre doch der Ausbau von der Stadt finanziell allein zu tragen.
In vielen Passagen äußerte das Trio grundsätzliche übereinstimmende Meinungen. Bei den Themen Touristik, Flüchtlingsaufnahme und Wirtschaftskraft unterschieden sie sich nur in Nuancen. Bei der Gewerbesteuer-Erhöhung und Haushaltssanierung indes wurde der Ton rauer. Während Hansen und Meyer die Anhebung der Gewerbesteuer-Hebesätze verteidigten, sah dies Vermeulen kritischer. Als Beigeordneter in der Ruhrgebietsstadt habe er gesehen, dass sich Kommunen dadurch für die Wirtschaft unattraktiv machen würden. Trotzdem habe er sich, um den Haushalt endlich beschließen zu können, dem Votum seiner Partei angeschlossen. Aber als Oberbürgermeister würde er sich dafür einsetzen, die Erhöhung zurückzunehmen.