Mehr Generationen Haus: Ein Gewinn für das Leben
Zwei Frauen planen eine bunte Mischung: Eine Generationen übergreifende Hausgemeinschaft im Herzen der Stadt.
Krefeld/Bockum. Den Namen ihres Vereins haben sie mit Bedacht gewählt: Colorado Projekt Krefeld - nach der bunten Mischung von Haribo. "Genauso bunt stellen wir uns auch den Mix für unser Projekt vor", erzählt Christiane Schmitt. Gemeinsam mit Claudia Camphausen plant die Krefelderin eine generationsübergreifende Hausgemeinschaft im Herzen der Stadt - mit jungen und alten Bewohnern, Singles, Familien, Senioren und Kindern. "Wir stellen uns diese Gemeinschaft als alternative Lebensform vor - und als Gewinn fürs persönliche Leben."
Bislang hat sich eine Gruppe von vier Frauen und einem Mann im Alter zwischen 42 und 50 Jahren zusammengefunden. "Das ist uns aber zu wenig Gemisch. Es sollten auf jeden Fall auch ältere Menschen und Familien mit Kindern dabei sein", sind sich die beiden 42-Jährigen einig. "Es gibt sicher viele Menschen, die gleich denken." So könnten sich die Frauen für das Projekt eine ökologische Ausrichtung mit Einkaufs-Kooperation im Bioladen und Car-Sharing vorstellen.
Als klassische Wohngemeinschaft wollen die beiden Frauen ihr Colorado-Projekt auf keinen Fall verstanden wissen. Denn jeder soll seine eigene, abgeschlossene Wohnung haben, es werde jedoch mindestens einen Gemeinschaftsraum geben mit einem großen Tisch als Herzstück. "Schön wäre auch auch ein gemeinsames Atelier für kreative Arbeiten sowie ein Raum mit öffentlichem Charakter, der die Anbindung der Hausgemeinschaft an den Stadtteil zeigt", sagt Claudia Camphausen.
Denn ein Wohnobjekt in Bockum oder im Nordbezirk wäre den Initiatorinnen sehr recht. "Am liebsten wäre uns natürlich ein Altbau." Konkrete Vorstellungen haben die Initiatorinnen auch bei der Finanzierung des Projekts. "Wir stellen uns die Zusammenarbeit mit einem privaten Investor vor, von dem wir als Verein das Haus dann anmieten." Das habe für den Eigentümer folgende Vorteile: Es gebe mit dem Verein nur einen Ansprechpartner, der die Immobilie gut verwalte. "Auch Leerstände würden vom Verein übernommen werden", sagt Christiane Schmitt.
Doch bis es so weit ist, wird jetzt zunächst ein ganz konkretes Konzept entwickelt - "am liebsten mit der gesamten Gruppe zusammen". Und die wird dann hoffentlich genauso bunt gemischt, wie es der Name verspricht.