Prinzengarde feiert mit gedrosselter Lautstärke
Beim Sommerfest am Zeughaus ging es diesmal leiser zu, damit sich die Anwohner nicht gestört fühlen.
Krefeld. Das Sommerfest ist eines von zehn Festen mit gehobenem Lautstärkepegel, dass die Prinzengarde der Stadt Krefeld noch am Zeughaus in Bockum veranstalten darf. Obwohl am Freitagabend bis Mitternacht bei Live-Musik gefeiert wurde, fühlte sich Lothar Breschneg nicht gestört. „Ich wohne in direkter Nähe vom Zeughaus, gestern Abend hab’ ich aber nichts gehört.“
Kein Wunder, seit einer Vereinbarung vom 1. Januar 2012 darf die Prinzengarde der Stadt Krefeld nur noch zehn lärmrelevante Feste zur Pflege des Brauchtums feiern. Auch bei diesen Veranstaltungen achtet der Verein darauf die Nachbarschaftsruhe nicht zu stören.
„Das Wichtigste für uns ist, unsere Veranstaltungen so schonend wie möglich für die Nachbarn zu gestalten“, sagt Tobias Ellmann. Er ist der frisch ernannte Pressebeauftragte der Prinzengarde. Der 24-Jährige sei sich sicher, dass es nur ein paar wenige Anwohner seien, die sich durch die Veranstaltungen gestört fühlen. „Im Großen und Ganzen haben wir immer ein sehr positives Feedback bekommen“, sagt er.
„Man sollte eigentlich als Anwohner froh sein, dass die Prinzengarde das Zeughaus wieder hergerichtet hat und hier wieder Leben drin ist.“ Werner Kremers findet es immer noch ärgerlich, dass es zu den Auflagen gekommen ist.
Der 78-Jährige erinnert sich noch gut daran, wie viel Arbeit und Zeit es gekostet hat, das Zeughaus zu renovieren. „Mehr als ein Jahr lang haben wir jedes Wochenende daran gearbeitet das Gebäude zu sanieren“ Das war vor 22 Jahren. Bei der Übernahme durch die Prinzengarde sei das denkmalgeschützte Gebäude in einem miserablen Zustand gewesen. „Das war ja nur noch eine Ruine: in dem Turm wohnten die Tauben, das Mauerwerk war Marode und das Dach musste auch erneuert werden“, berichtet Kremer.
Vor einem Jahr war der Verein kurz davor das Zeughaus aufgrund zu hoher Kosten aufzugeben. Mittlerweile scheint die Lage wieder entspannter zu sein. Früher hat der Verein das Zeughaus auch an Privatpersonen vermietet. Das ging nach den Beschwerden nicht mehr. „Uns ist da natürlich eine große Einnahmequelle verloren gegangen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir Lösungen finden werden das Zeughaus zu halten“, sagt Tobias Ellmann.