WZ-Bus: „Viele Bockumer möchten, dass der Bypass geöffnet wird“
Die Sperrung der Abbiegespur wird von vielen Anwohnern und Händlern abgelehnt. Nur wenige sind erfreut.
Krefeld. Die Rechtsabbiegespur in Richtung Innenstadt ist am Bockumer Platz seit über zwei Monaten gesperrt. Die Sperrung wurde angelegt, um zu testen, wie Verkehrsteilnehmer einen endgültigen Wegfall der Spur aufnehmen, um dort später eine Grünfläche anzulegen. Wie schätzen die Autofahrer und Anwohner die Umgestaltungspläne des Bockumer Platzes ein? Würde der Platz ohne die Abbiegespur an Attraktivität gewinnen? Die Redaktion vor Ort hat nachgefragt.
Marlies Scheele sieht den geplanten Umbau des Platzes kritisch: "Die bisherige Testphase hat dazu geführt, dass Kenner der Verkehrssituation die Ampel meiden und stattdessen den Schleichweg rund um den Bockumer Platz oder sogar über die Nießen- und Sollbrüggenstraße nutzen." Auch Alfons Steeger lehnt die neue Situation ab: "Es hieß immer, auf der Rechtsabbiegespur seien viele Unfälle passiert. Ich wohne hier seit 30 Jahren und habe noch keinen Unfall mitbekommen." Für Horst Kox ist die Sperrung "verkehrspolitischer Blödsinn. Man unterbindet hier einen vormals fließenden Verkehr. Andere Städte legen Kreisverkehre an, damit der Verkehr läuft, wir in Krefeld schicken noch mehr Autos an die Ampel."
Dass nicht alle gegen den Wegfall der Abbiegespur, aber gegen die geplante Grünfläche sind, zeigt Tim Weyers: "Ich fände es gut, wenn man auf der gesperrten Spur Parkbuchten errichten würde. Da ich ein Fahrradgeschäft betreibe, weiß ich, wie wichtig Parkmöglichkeiten für die ansässigen Händler sind."
Auch Anwohner Joachim Drobik befürwortet die neue Verkehrsführung nicht. "Ganz viele Lkw fahren einfach durch den Schienenbereich der Straßenbahn, weil sie die Rechtskurve an der Ampel nicht kriegen - das ist sehr gefährlich." Gerta Hüskes sieht die Sache ähnlich: "Ich halte die Situation hier für katastrophal. Die rechts abbiegenden Autos überfahren an der Ampel fast die Radfahrer, die geradeaus weiter wollen. Seitdem die Abbiegespur gesperrt ist, schiebe ich mein Fahrrad lieber über den Bereich."
Hermann-Josef Beckers fragt sich, warum das Stück Fahrbahn zugemacht werden soll: "Jetzt fahren alle, auch die Linie 54, an den Arkaden vorbei und um den Platz herum." Günther Kühnen ist genervt: "Hier kommt man als Behinderter doch nie über die Uerdinger Straße."
Viel Betrieb vor der Haustür hat seit der Sperrung auch Toni Witten, Anlieger der Nießenstraße: "Die Hälfte der Autofahrer fährt an den Arkaden vorbei und benutzt nicht die Ampel am Rathaus. Hier muss eine andere Lösung gefunden werden", sagt er und schlägt vor, die Durchfahrt an der Nießenstraße zu verbieten. Michael Gohl findet es nicht schlecht, wenn der Bockumer Platz vergrößert wird. "Die neue Verkehrssituation ist Gewöhnungssache." Karin Drießen ist hingegen verärgert: "Die Leute, die diese Sperrung entschieden haben, sind doch ohnehin nie hier vor Ort."