Krefeld Streit um Bolzplatz geht weiter
Fraktionen finden in der Bezirksvertretung Ost keinen Kompromiss für die Fläche an der Engerstraße.
Krefeld. Wie lange am Tag und bis zu welchem Alter sollen Kinder auf dem öffentlichen Bolzplatz Engerstraße spielen dürfen? In der Bezirksvertretung Ost gehen die Meinungen darüber weit auseinander.
Bald 20 Minuten diskutierten die Mitglieder aller Fraktionen Mittwochabend über das Thema, nachdem ein Anwohner in der Fragestunde seine Bedenken gegen längere Spielzeiten ausgesprochen hatte. Die SPD wollte aufgrund des WZ-Artikels „Nachbar stört sich an Fußballern“ sofort zu den üblichen Spielzeiten zurückkehren und das Alter bis maximal 16 Jahre hochsetzen.
Vier Jahre lang habe sich der Anwohner für die jetzige Regelung eingesetzt, erklärte er. Danach darf der Platz zum Fußballspielen von Kindern bis 14 Jahre montags bis samstags von 9 bis 18 Uhr genutzt werden. Ruhezeit ist von 13 bis 15 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 13 Uhr. Wobei laut der dortigen Schilder nicht eindeutig ist, ob die Zeitspanne am Sonntagmorgen die Spiel- oder die Ruhezeit ist.
„Mit diesen Zeiten können wir leben“, erklärt der Anwohner den Vertretern der BZV. Den Antrag der SPD lehnt er hingegen ab. Schon jetzt sei die Lärmbelästigung vorwiegend in den Abendstunden hoch und im Sommer träfen sich Leute dort, die wegen ihres Alters nicht dort hingehörten.
Etwa sieben Meter vom Bolzplatz entfernt liege seine Terrasse, auf der er am Feierabend und am Wochenende auch gerne mal in Ruhe sitzen würde. 40 Jahre wohne er jetzt dort und habe laut eigener Aussage grundsätzlich nichts gegen das Bolzen, wenn denn beide Seiten zu ihrem Recht kämen.
Mark Borgwardt von den Grünen kann beide Seiten gut verstehen. Er ist für eine zeitliche Beschränkung bis 19 Uhr und eine „massive Überprüfung der Altersgrenze“ bis hin zu Platzverweisen. „Ich habe selber noch bis vor einem halben Jahr dort gespielt“, sagt hingegen Krefelds jüngster Bezirksvertreter Robin Leger (SPD). Es gebe in Krefeld wenige Bolzplätze, wo auch Jugendliche spielen könnten. Deshalb ist er gegen eine Altersbeschränkung.
Trotz Abwägung verschiedener Interessen konnten sich die Bezirksvertreter auf keinen Kompromiss einigen. Den hofft man in der nächsten Sitzung am 26. Oktober zu finden.